Dortmund. Borussia Dortmund ist Deutscher Fußball-Meister 2012. Nach dem Titelgewinn vor einem Jahr machte der BVB am Samstagabend dank eines souveränen 2:0 (1:0) gegen Gladbach den zweiten Titel in Folge perfekt. Die ganze Fußballstadt bebt.
Sie haben es schon wieder getan: Borussia Dortmund ist deutscher Fußball-Meister. Mit einem 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach verteidigte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp ihren Titel. Ivan Perisic und Shinji Kagawa sorgten für eine riesige schwarz-gelbe Party.
Sekunden nachdem das erste Tor gefallen und die erste Eruption auf den Rängen vorüber war, stimmten die Dortmunder Fans ihr liebstes Liedgut an. "Deutsche Meister steh'n auf" forderten sie den Rest des Stadions auf. Und bevor sich alle wieder setzen konnten, schmetterten sie weiter: "Und schon wieder deutscher Meister BVB." Ein Stadion im Glückstaumel - ausgelöst durch einen Mann namens Ivan Perisic.
Perisic schraubte sich zum 1:0 in die Luft
23 Minuten waren gespielt, als Marcel Schmelzer mit seinen orangefarbenen Schuhen einen Freistoß von rechts scharf nach innen schlug und eben jener Perisic - die Füße ebenfalls in orangefarbene Schuhe gekleidet - sich fulminant vom Rasen abdrückte, einen kurzen Moment in der Luft zu stehen schien und den Ball mit seinem Kopf ins Tor beförderte. Marc-Andre ter Stegen, Mönchengladbachs Torhüter, hatte die Finger noch am Ball, allerdings vergebens.
Es war zur Halbzeit die verdiente Führung eines überlegenen, souveränen deutschen Meisters. Und ausgerechnet Ivan
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Perisic war es gegönnt, sie herauszuschießen. Er war für den Ur-Borussen Kevin Großkreutz in die Mannschaft gerückt, weil dieser sich unter der Woche im Training einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. Doch auch ohne ihn lief die schwarz-gelbe Maschine in der ersten Hälfte zuverlässig und hochtourig, aber nie im roten, unkontrollierbaren Bereich. Die Führung - den Chancen nach eher noch zu niedrig.
Dortmund vergab weitere Großchancen
Allein die Sekunden in der 20. Minute reichten für drei Treffer. Jakub Blaszczykowski erreichte eine Hereingabe Schmelzers nicht ganz, Shinji Kagawa anschließender abgefälschter Schuss hüpfte im Zeitlupentempo gegen den Pfosten und Robert Lewandowskis Schuss wurde letztlich abgeblockt. Tumulte im Gefahrenbereich der Gladbacher, die zudem Großchancen zulassen mussten von Kagawa (33. Minute) und dem vorgerückten Abwehrchef Mats Hummels, der an ter Stegen scheiterte (35.).
Mönchengladbach, das noch auf Champions-League-Platz drei schielt, beschränkte sich in der ersten Halbzeit auf das Spielziel, keine Tore zuzulassen. Statistisch erfassbare Torschüsse nach 45 Minuten: keine. Und doch war ein Versuch dabei, der Schwarz-Gelb aufschrecken ließ. Einen blitzschnellen Konter versenkte Mike Hanke im Dortmunder Tor. Seine vom Schiedsrichter geahndete Abseitsposition war mindestens fraglich.
Kagawa sorgte für die endgültige Entscheidung
Doch die Gäste kamen etwas entschlossener aus der Kabine. Der BVB leistete sich im Mittelfeld zu viele Ballverluste, von dem einer für große Gefahr sorgte. Marco Reus tauchte frei vor Roman Weidenfeller auf, umkurvte den Torwart, doch seinen Schuss klärte Schmelzer auf der Linie. Mitten hinein in diese klitzekleine Schwächeperiode setzte die Borussia den zweiten Wirkungstreffer. Schmelzer schickte Robert Lewandowski auf der linken Seite, der legte den Ball Kagawa in den Lauf. Ein Schuss, ein Tor - 2:0 - die Entscheidung in der 59. Minute. Kagawa lief zum Feiern zur Eckfahne, und als erster Gratulant kam Trainer Jürgen Klopp angerannt. Und dann alle anderen.
Es folgte eine 31-minütige Party, die ihre Höhepunkte mehrheitlich auf den Rängen hatte. Mit einer emotionalen Ausnahme. Denn für die letzten 17 Minuten schickte Jürgen Klopp Mario Götze aufs Feld. Jenen jungen Mann, der seit dem vergangenen Jahr wegen einer langwierigen Verletzung nicht mehr hatte spielen können. Und so war es ein Abend, der kaum einen Dortmunder Wunsch unberücksichtig ließ.