Dortmund. Der BVB benötigt die Qualität von Lucas Barrios. Dass der BVB an ihm festgehalten und stattdessen Mohamed Zidan, den Zweitersatzmann, abgegeben hat, kann der Stürmer aber als Zeichen des Vertrauens deuten. Ein Kommentar.
Dass Borussia Dortmund seinem Toptorjäger aus der Titelsaison 2010/2011 signalisiert hatte, er dürfe den Klub unter bestimmten Voraussetzungen verlassen, war überaus generös. Dem ehemals verdienten wie aktuell unzufriedenen Lucas Barrios sollten keine allzu hohen Hürden in den Weg gestellt werden. Tatsächlich ist es aber so: Der BVB benötigt die Qualität dieses Stürmers. Er benötigt sie, wenn Robert Lewandowski, der Barrios aus der ersten Elf verdrängt hat, sich verletzen sollte. Und er benötigt ihn auch, wenn das gegnerische Tor für den Polen – wie beim 3:1 am vergangenen Samstag gegen die TSG Hoffenheim – mit breiten Holzplanken verbarrikadiert zu sein scheint.
Die Dortmunder hätten sich aber dennoch wohl von Barrios getrennt, wenn ein Verein dazu bereit gewesen wäre, eine zweistellige Millionensumme als Ablöse zu überweisen. Dass die Rahmenbedingungen, die sie insgesamt für einen möglichen Wechsel vorgegeben hatten, nicht erfüllt wurden, dürfte sie andererseits nicht mit Trauer erfüllen. Auch in Zukunft wird Barrios noch Millionen kosten. Aus kaufmännischer Perspektive war ein Abschied von ihm also nicht notwendig. Und sportlich wird Marco Reus erst ab dem Sommer das schwarzgelbe Trikot tragen. Mario Götze wird für mindestens noch sechs Wochen fehlen. Und Lewandowski? Siehe oben.
Zum Problem könnte nur ein schmollender Barrios werden. Dass der BVB an ihm festgehalten und stattdessen Mohamed Zidan, den Zweitersatzmann, abgegeben hat, kann der Stürmer aber auch als Zeichen des Vertrauens deuten. Und jeder Kurzeinsatz mit der Wucht seines Auftrittes gegen Hoffenheim hilft nicht allein Dortmund. Er hilft auch dem Ansehen von Barrios.