Dortmund. Nach dem 3:1-Sieg gegen „Angstgegner“ Hoffenheim sind die Spieler zufrieden mit ihrer Leistung. Allerdings war das Gegentor unnötig, die Mannschaft sei da „mit den Gedanken schon in der Kabine gewesen“ . Die Stimmen zum Spiel.
Mats Hummels: Wir sind perfekt in die Rückrunde gestartet – wenn man davon absieht, dass wir nach komfortablen Führungen immer noch ein Gegentor kassieren. Es geht absolut in Ordnung. Wir waren heute in der ersten Hälfte von vorne bis hinten dominant und hatten eine Chance nach der anderen. Wir hätten auch mit einer deutlich höheren Führung in die Halbzeit gehen können. In der zweiten Halbzeit haben wir das 3:0 nachgelegt und das hat uns vielleicht zu viel Sicherheit gegeben, so dass ein bisschen Lockerheit reinkam. Nach dem Anschlusstreffer hat Hoffenheim noch mal ein bisschen an sich geglaubt. Aber die letzten 15, 20 Minuten waren wir dann wieder sehr souverän. Wir haben den Hoffenheimern insgesamt kaum Luft zum Atmen gegeben. Daraus müssen wir noch mehr Kapital schlagen.
Reinhard Rauball (Präsident Borussia Dortmund): Guter Fußball ist wetterfrei, den spielt man bei gutem Wetter, bei schlechtem Wetter und bei mittlerem Wetter. Heute haben wir erlebt, dass die Mannschaft da angeknüpft hat, wo sie in Hamburg aufgehört hat. Nicht mit dem Gegentor, sondern mit der Leistung. Sie hat bewiesen, dass es keine Eintagsfliege gewesen ist, was beim HSV passiert ist. Borussia ist aus der Winterpause hervorragend herausgekommen.
Shinji Kagawa: Wenn wir unsere Torchancen noch besser ausnutzen, sind wir als Mannschaft sicherlich noch einen Schritt weitergekommen. Wir befinden uns persönlich aber auch mit der gesamten Mannschaft in einer super Verfassung, deshalb können wir die Spiele gestalten, wie wir sie uns vorstellen und das macht natürlich Spaß. Wir spielen einfach mit der gesamten Mannschaft wieder gut zusammen. Auch das Zusammenspiel mit Kevin Großkreutz trainieren wir ja nicht erst seit gestern. Ob wir den gleichen Leistungsstand haben, wie vergangene Saison, ist schwer zu sagen. Es sind ja erst zwei Spiele in der Rückrunde gespielt und wir müssen von Spiel zu Spiel gucken, dass wir diese Leistung abrufen und bestätigen. Jedes Spiel ist wie ein Endspiel für mich.
Kevin Großkreutz: Mit sechs Punkten starten ist nicht so schlecht. Wir können stolz auf uns sein, dass wir die beiden Gegner Hamburg und Hoffenheim so dominiert haben. Mein Ziel für diese Saison war es auch, mich persönlich zu verbessern und ich glaube, dass schaffe ich auch. Die Stimmung in Dortmund ist immer gut. Wir können aber noch mehr, denn wir haben nach 60 Minuten nachgelassen und waren mit den Gedanken vielleicht schon in der Kabine. Das darf uns nicht passieren. Wichtig ist aber, dass die Fans immer zufrieden nach Hause gehen und dafür wollen wir weiter sorgen. Die Bayern haben gesagt, sie haben mehr Qualität – das müssen sie erst noch zeigen.
Sven Bender: Wir haben in der Hinrunde stark gegen Hamburg begonnen und haben dann nachgelassen; das sollte uns in der Rückrunde nicht passieren. Wir wollten nach dem guten Auftaktspiel in Hamburg direkt nachlegen und das ist uns auch geglückt. Gerade in der Anfangsphase haben wir extremen Druck entwickelt. Auch hier hatten wir einen Plan und der ist vor allem in der ersten Halbzeit aufgegangen. Wir haben Nuri Sahins Weggang gut aufgefangen und haben unser Spiel ein bisschen umgestellt. Aber die Herangehensweise und der Plan, den wir haben, bleiben gleich. Deshalb ähneln sich diese und die vergangene Saison schon ein bisschen. Genauso wie in der Meistersaison denken wir von Spiel zu Spiel. Nur das zählt. Freitag müssen wir gleich wieder nachlegen.
Lukasz Piszczek: Wir wollten von Beginn an Pressing spielen und das haben wir sehr gut umgesetzt. Es hätte ja durchaus nach zehn Minuten schon 2:0 oder 3:0 stehen können. Aber der Torwart der TSG hat gut gehalten. Aber Shinji Kagawa und Kevin Großkreutz haben uns dann doch auf die Siegerstraße gebracht. Nach dem 3:0 haben wir nachgelassen. Leider. Aber wir haben uns gefangen und das Spiel nach Hause gebracht. Wir sind froh, dass wir so weit oben in der Tabelle stehen und wie es am Saisonende aussieht, kann man jetzt noch nicht sagen.
Michael Zorc (Sportdirektor BVB): Es gibt noch nichts Neues im Fall Lucas Barrios. Es sind immer Interessenten da. Aber es gibt noch nichts Konkretes.
Tom Starke (Torwart Hoffenheim): Wir sind nicht die letzte Mannschaft, die hier auf den Sack gekriegt hat. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und können aus diesem Spiel viel lernen.