Dortmund. Kevin Großkreutz hat großen Anteil daran, dass der BVB perfekt in die Rückrunde gestartet ist. Nach seinem Tor in Hamburg, traf er auch gegen Hoffenheim und bereitete den zweiten Treffer von Kagawa wunderschön vor. So ist er auch für die Nationalmannschaft wieder ein Thema.
Wenige Minuten vor dem Ende gönnte Jürgen Klopp dem Mann mit der Rückennummer 19 den verdienten Abgang. Kevin Großkreutz trabte vom Feld, die Menschen auf den Tribünen erhoben sich von ihren Sitzen und applaudierten. Kevin Großkreutz - Dortmunder Junge, nimmermüder Kämpfer und Frühstarter.
Sein Spiel ist aufwändig. Das war es auch jetzt wieder beim 3:1 (2:0)-Sieg über 1899 Hoffenheim. Er jagt seine Gegenspieler über das halbe Feld, er setzt vorn zum Dribbling an und eilt in einer anderen Szene bis tief hinein in die eigene Hälfte, um den pfeilschnellen Ryan Babel bei einem Konter zu stoppen. Und ganz nebenher hilft er, das Spiel zu entscheiden. Das 2:0 erzielte der 23-Jährige nach Flanke von Jakub Blaszczykowski selbst, das 3:0 bereitete er per Hackentrick-Doppelpass mit Shinji Kagawa sehenswert vor. Großkreutz überall. Wahrscheinlich ist diese Art des Fußballs der Grund dafür, warum die Pausen ihm offenbar besonders gut tun. Physisch. Oder psychisch. Oder beides.
Großkreutz überlässt Löw die Entscheidung
Er sagt zwar, dass er nach zwei, drei Tagen ohne Fußball schon nervös wird. Auch deshalb nutzte er die Winterpause unter anderem zu einem Tripp nach Schottland. Er sah ein Spiel von Celtic Glasgow auf der Tribüne. Aber sein Körper tankte neue Kraft, die ihn mal wieder zu einem der entscheidenden Männer zum Start in die neue Serie nutzte. Ein Tor, eine Vorlage gegen Hoffenheim, im ersten Spiel des Jahres 2012 in Hamburg hatte er ebenfalls getroffen, genau wie im Hinspiel gegen den HSV, als er zwei Tore erzielte oder im ersten Spiel 2011, als er in Leverkusen zweimal traf. Der frühe Großkreutz - im Dortmund der vergangenen Jahre schon fast Normalität.
"Mit sechs Punkten in die Rückrunde zu starten, ist nicht so schlecht", sagte er nach dem Spiel. "Wir können stolz sein, diese beiden Gegner so dominiert zu haben." Der Ur-Dortmunder hatte seinen Teil dazu beigetragen. Bundestrainer Joachim Löw sah es live im Stadion. Zuletzt war Großkreutz nicht mehr für die Eliteauswahl nominiert worden. Ob sein Auftritt ein Bewerbunsschreiben für Joachim Löw gewesen sei, wurde Großkreutz noch gefragt. Er überlegte lang. Er hätte etwas Forsches formulieren können. Doch er entschied sich für die dezente Variante. "Das", sagt er, "muss der Trainer entscheiden."