La Manga. . An Mario Götze kann der polnische Nationalspieler Jakub Blaszczykowski zwar nicht vorbei – dennoch weckt das Trainingslager in Spanien neue Hoffnungen für den Offensivmann von Borussia Dortmund.

Wer Jakub Blaszczykowski auf das DFB-Pokalfinale 2008 anspricht, sieht eine Sonne im Gesicht des kleinen und dynamischen Dortmunder Mittelfeldspielers aufgehen, die mit der im spanischen Trainingslager des Meisters problemlos konkurrieren kann. „Kuba“, wie der polnische Nationalspieler nur genannt wird, ist einer von drei Borussen, die damals gegen Bayern München in der BVB-Startelf standen und die noch heute zum schwarzgelben Kader gehören. „Das Pokalfinale, das war ein Erlebnis. Und eines meiner besten Spiele. Da erinnere ich mich sehr gerne dran“, gesteht Blaszczykowski im Gespräch mit der WR. Im Mai könnte er ein zweites Mal mit dem BVB zum Endspiel reisen. Dortmund trifft im Viertelfinale auf den Viertligisten Kiel. Danach wäre viel möglich. Im Mai ist auch das Bundesliga--Saisonfinale. Und dann folgt für den Kapitän der polnischen Nationalmannschaft die Europameisterschaft im eigenen Land, sein erstes großes Turnier. Es könnten aufregende Wochen für Jakub Blaszczykowski werden. „Das ist alles noch weit weg“, bremst er. „Im Fußball kann in einem halben Jahr so viel passieren. Selbst in ein paar Monaten oder Wochen“, ergänzt er. Und spricht aus eigener Erfahrung.

Vertrag bist 2013

In der Meistersaison pendelte der 26-Jährige zwischen Startelf (14 Einsätze) und Bank (14 Einwechslungen). In der laufenden Saison kommt er auf 13 Liga-Spiele und wurde dabei schon wieder sieben Mal eingewechselt. In der Regel besetzt Mario Götze Kubas Position im rechten Mittelfeld. Und an Götze ist sehr schwer vorbeizukommen. Der Pole äußerte zwischenzeitlich seine Unzufriedenheit mit dem Einwechselspieler-Dasein, soll über einen Klubwechsel nachgedacht haben. „Jeder Spieler auf der Bank ist unzufrieden. Jeder will in der Startelf spielen“, erklärt er.

Doch inzwischen fühlt er sich, nach (s)einem goldenen Dezember, „sehr gut“ beim BVB, wie er sagt. Er hat seine Chance bekommen und sie genutzt. Gegen Olympique Marseille erzielte der Pole ein Tor, gegen Freiburg gelang ihm eine Vorlage und in Düsseldorf verwandelte er einen Elfmeter, glänzte zudem nicht nur in dieser Phase mit neuer Zweikampfstärke.

Freudige Momente, die ihn auch in diesen Tagen in Spanien motivieren, wie sein engagiertes Auftreten bei den Trainingseinheiten zeigt. Und beim Testspiel gegen Elche bereitete er gestern das 2:0 von Perisic vor. „Ich will gut durch die Vorbereitung kommen. Dann werden wir sehen.“

Der BVB würde den 2013 auslaufenden Vertrag des antritts- und dribbelstarken Mittelfeldspielers gerne verlängern. Denn Blaszczykowski ist nicht nur dank seiner Schnelligkeit immer eine Option, um ein Spiel variabler zu gestalten. Egal, ob in der Startelf oder von der Bank. Der Spieler sieht indes keine Eile. Kuba, der sich als Kapitän und Antreiber seiner Nationalmannschaft auch feste Spielanteile im Verein wünscht, will die Rückrunde abwarten. Vielleicht sogar die EM, die dem 26-Jährigen neue Optionen eröffnen könnte. „Es ist ja noch Zeit. Es sind ja noch eineinhalb Jahre.“

Sein Marktwert beim Internet-Portal „transfermarkt.de“ ist mit fünf Millionen Euro derzeit unter dem der BVB-Polen Robert Lewandowski (7 Millionen, Vertrag: 2014) und Lukasz Piszczek (6 Millionen Euro, Vertrag bis 2016) gesunken. Gibt es da Sticheleien unter Landsleuten. „Ich glaube, dass die Berechnung auch mit der Vertragsdauer zusammenhängt“, sagt Kuba und holt dann ein breites Grinsen ins Gesicht: „Wichtig ist, was jemand bereit ist zu bezahlen. Fragen Sie doch mal Michael Zorc, was ich so wert bin.“