La Manga. Es wird das Team hinter dem Team genannt. Und die Herren hätten längst einen eigenen Mannschaftsbus verdient. DerWesten bietet einen Überblick, wer beim BVB in La Manga (und bald wieder in Brackel) was macht.
Die Trainer
Jürgen Klopp (44), der Boss, wird im Trainerstab von seinen Co-Trainern Zeljko Buvac (50) und Peter Krawietz (40) sowie Torwarttrainer Teddy de Beer (48) unterstützt. Buvac ist König in Sachen Strategie und Taktik, hat Patente auf unzählige Übungsformen und kann, wenn es nicht läuft, so laut wie ein Indianer auf dem Kriegspfad werden. Krawietz ist unter anderem Chef der Gegner-Analyse. Weiß nicht nur, wer auf der Ersatzbank des FC Elche (Gegner am Mittwoch) sitzt und in welchem System der spanische Zweitligist spielt. Dürfte nach Videoanalyse längst wissen, wie Cordoba CF im Oktober Elche bei dessen letzter Niederlage 1:0 geschlagen hat. Teddy de Beer geht im Training nicht nur immer wieder mal ins Tor (wie gestern), sondern weiß auch, wie sich ein DFB-Pokalsieg anfühlt (1989).
Fitness- und Athletik
Oliver Bartlett (42) ist wahrscheinlich athletischster unter den BVB-Fitness- und Athletiktrainern. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Der BVB will ihn aber nicht im Winter abgeben, um noch eine Ablöse zu erzielen. Florian Wangler (31) ist wahrscheinlich der fitteste unter den BVB-Fitness- und Athletiktrainern. Nicht ganz so fit wie Kevin Großkreutz. Wangler wird trotzdem häufiger mit diesem verwechselt und um Autogramme gebeten. Dr. Andreas Schlumberger (45) bringt akademische Weihen zum BVB, ist als Reha-Trainer seit Sommer dabei und kümmert sich in La Manga besonders um Felipe Santana und Julian Koch.
Medizin-Abteilung
Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun (45) wird von allen nur „Doc“ genannt. Er ist 24 Stunden lang freundlich, gut drauf und diagnosebereit. Physiotherapeut Peter Kuhnt (49) ist so lange beim BVB, dass er schon die Waden von August Lenz bearbeitet haben dürfte. Torben Voeste (30) ist jüngster Physio, Thomas Zetzmann (41) der einzige, der schon selbst in der Bundesliga gespielt hat.
Die Dolmetscher
Der Japaner Jumpei Yamamori (34) ist nicht nur schnellster Dolmetscher der Bundesliga, er soll auch Laktatwerte wie Shinji Kagawa haben. Hartmut „Hardy“ (47) Meuleneers ist Rheinländer mit südamerikanischem Charme. Kümmert sich um Felipe Santana und Lucas Barrios. Hat in La Manga ein Laufduell gegen Junpei Yamamori gewonnen. Und will Barrios den Satz „Hardy, hol den Wagen“ beibringen.
Außerdem
Mediendirektor Josef Schneck (64) war als Pressesprecher schon Champions-League-Sieger. Da würde doch im Sommer, wen er in den Ruhestand geht, das Double zum Abschied passen. Will sich dann verstärkt um sein Enkelchen kümmern. Wird dem BVB aber als „PfS“, Pensionär für Sonderaufgaben, erhalten bleiben. Teammanager Fritz Lünschermann (56) wird auch in Spanien dank grau melierter Frisur und markanter Brille für Flavio Briatore gehalten. Agiert allerdings erheblich weniger öffentlichkeitswirksam als der italienische Gastronom und Sportsfreund. Eine auch für Lünschermann interessante Kombination. Läuft beim BVB-Training schon mal mehr Runden, als „Striche auf einen Bierdeckel passen“. Sagt er. Zeugwart Frank Gräfe (46) steht morgens vor allen auf und ist abends nach allen im Bett. Irgendwo läuft immer eine seiner Waschmaschinen. Und 60 Paar Laufschuhe und 150 Paar Fußballschuhe wollen auch betreut werden. Unterstützt wird er in La Manga von Franz-Josef Matze (52), den alle „Meise“ nennen und der sich in Spanien als Einsammler erheblich verschossener Bälle verdient macht.
Teampsychologe Heiner Langkamp (65) von der Uni Bochum gibt keine Interviews. Interviewt aber gerne ganz unaufgeregt die Spieler des Meisters. Hannes Wolf (30, ) ist B-Junioren-Trainer beim BVB und als Teil der Fußballlehrer-Ausbildung Chefpraktikant im Trainingslager. „Seine Hauptaufgabe ist, dass es mir gut geht“, sagt Jürgen Klopp. Christian Schulz (42) ist seit kurzem neuer Busfahrer. Die feinen Kratzer (Fahrerseite, Heck) sind da, seit ein Bus von Standard Lüttich den BVB-Boliden streifte. Schulz, heißt es, kommt ohne Fremdkontakt durch jede Lücke. Oreste Leone (65) ist Duisburger Gastronom und Mannschaftskoch. Spricht fünf Sprachen, kennt alle kulinarischen Feinheit der europäischen Küche. Setzt aber trotzdem bevorzugt auf Nudeln, Nudeln und Nudeln.
