La Manga. Nach der morgendlichen Trainingseinheit hatte es beim BVB geknallt. Toni da Silva und Mohamed Zidan waren aneinander geraten. Beim Nachmittagstraining wurde dann der große Frieden von La Manga geschlossen. Der Zoff hat aber gezeigt: Die Unzufriedenheit der Reservisten nagt am Nervenkostüm.

Nach der morgendlichen Trainingseinheit knallte es beim BVB: Toni da Silva und Mohamed Zidan gerieten in einem Kurz-Scharmützel aneinander. Da Silva hatte aus Spaß einen Ball auf Zidan gechipped. Der Ägypter reagierte mächtig angesäuert und schoss gleich zwei Bälle zurück. Das mit richtig Schwung. Und mit einem Beintreffer. Auf der Bank, beim Schuhwechsel, machten beide mit verbalen Deutlichkeiten weiter, bis Ivan Perisic den Uno-Blauhelm überzog, als Friedensstifter Zidan umarmte und wegzog. Der wollte sich aber nicht beruhigen. Kurze Zeit später, zurück auf der Bank, kam er noch mal mit da Silva „ins Gespräch“. Anschließend gingen beide Streithähne mit Sicherheits-Abstand und dickem Hals zum Mannschaftsbus.

Beim Nachmittagstraining wurde dann der große Frieden von La Manga geschlossen. Zidan und da Silva umarmten und drückten sich. Alles war wieder okay.

Verträge werden nicht verlängert

Waren es Unzufriedenheit und Frust, die zu dem kleinen Scharmützel führten? Sowohl bei Mohamed Zidan als auch bei Toni da Silva, die sich aus gemeinsamen Zeiten beim FSV Mainz 05 lange kennen, läuft der BVB-Vertrag am Saisonende aus. Die Kontrakte  des 30-jährigen Zidan und des 33 Jahre alten da Silva werden nicht verlängert. Mohamed Zidan hatte sich Hoffnung gemacht, bei einem möglichen Winter-Wechsel von Lucas Barrios in der Rückrunde als zweiter Stürmer doch wieder eine kleine Rolle zu spielen und sich dabei für andere Vereine zu empfehlen. Jetzt scheint Barrios aber bis zum Sommer zu bleiben.

Es sind nicht die einzigen Verträge, die auslaufen. Auch Damien Le Tallec dürfte Dortmund im Sommer verlassen. In seinen zweieinhalb Jahren beim BVB kam der französische Stürmer nur auf vier Bundesliga-Einsätze. Le Tallec spielte meist bei den Amateuren. Dort hatte auch Florian Kringe zuletzt seine Einsätze. Der Mittelfeldspieler war 1994 als Zwölfjähriger nach Dortmund gekommen. Und nach 18 Jahren und mit zwei kurzen Ausleihgeschäften nach Köln und Berlin wird auch er den Klub verlassen.

Kringe spielte keine Rolle mehr

Kringe, der von 2004 bis 2009 nur 20 von 170 möglichen Liga-Partien verpasste, spielte unter Jürgen Klopp keine Rolle mehr. In der Meistersaison kam er keine Minute zum Einsatz. Beim DFB-Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf wurde Kringe, nachdem die Liste der verletzten Mittelfeldspieler beträchtliche Ausmaße angenommen hatte, unter dem Applaus der BVB-Fans noch einmal eingewechselt. Sein erster schwarzgelber Pflichtspieleinsatz seit Mai 2009. Es könnte das letzte Spiel des 29-Jährigen für Dortmund gewesen sein.

Mit den eingesparten Bezügen von Zidan und Kringe erhält der BVB Etat-Spielraum für neue Verpflichtungen und Gehaltserhöhungen. Und auch Patrick Owomoyela könnte bei diesem Thema eine Rolle spielen. Der Vertrag des Außenverteidigers läuft ebenfalls aus und hat eine Klausel, das er sich bei 20 Einsätzen automatisch verlängert. Auf die wird „Owo“, der bislang fünf Einsätze hatte, nicht mehr kommen. Trotzdem ist denkbar, dass der BVB das Vertragswerk des 32-Jährigen zu reduzierten Bezügen und leistungsbezogen noch einmal um ein Jahr verlängert. Owomoyela ist vielfältig einsetzbar und mindestens bis zur Rückkehr von Julian Koch Ersatz für Lukasz Piszczek. Johannes Focher (21), Rekonvaleszent Julian Koch (21) und Kapitän Sebastian Kehl (31) sollen ebenfalls beim BVB bleiben.