Essen. Borussia Dortmund wird sich mit dem Teuerkauf Marco Reus finanziell nicht übernehmen und unternimmt einfach nur den nächsten Schritt. Für Mario Götze ist die Reus-Heimholung ein Signal. Ein Kommentar.

Borussia Dortmund war in den vergangenen Jahren mit einem erstaunlich guten Auge für exzellente Spieler aus dem mittleren und unteren Preissegment auf dem Transfermarkt unterwegs. Und nicht nur das: Auch aus dem eigenen Jugendlager hat der Klub Talente herausgefischt und auf der Spielwiese der Erwachsenen platziert. Die sportlichen Erfolge, die aus diesem strategischen und menschlichen Gespür resultierten, haben die Reputation des BVB aufgefrischt und Geld in die Kasse gebracht. Und alles zusammengenommen, Geschick auf dem Transfermarkt und Titelgewinn und Champions-League-Teilnahme, hat für das Wichtigste im Fußball gesorgt: für Wertzuwachs.

Dortmund wird sich also mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit mit dem Teuerkauf Marco Reus finanziell nicht übernehmen. Schwarzgelb unternimmt einfach nur den nächsten Schritt. Anders als für selbst erklärte Ausbildungsvereine wie Mainz 05 oder den Saisonende für Saisonende immer wieder gebeutelten 1. FC Nürnberg kann für den BVB nämlich nur das Motto gelten: Wir wollen zurück in die Rolle des ersten Herausforderers des FC Bayern München und in die Rolle des angesehenen Mitglieds der europäischen Fußballgemeinschaft.

Qualität ist nicht mehr preisgünstig

Weil das Rollen sind, die in einem Theater in Gipfelnähe gespielt werden müssen, ist die Luft entsprechend dünn, die Qualität, die man benötigt, nicht mehr preisgünstig. Allein mit erstaunlich gutem Auge aber hat sich nicht einmal der sich selbst und seiner Jugend so verpflichtete FC Barcelona zur Größe aufgeschwungen. Und: Für einen Mario Götze zum Beispiel ist die Reus-Heimholung auch ein Signal, eines, das ihm zeigt, dass sein Heimatverein dahin will, wo er auch er hin will, eines, das ihm zumindest andeutet: Hier könnte ich vielleicht doch auch bleiben.