Dortmund. Beim Pokalerfolg gegen Fortuna Düsseldorf gehörte Innenverteidiger Mats Hummels zu den überragenden Spielern auf dem Platz. Beim BVB fühlt er sich unter Gleichgesinnten. Mats Hummels spricht über das Elfmeterschießen, den Siegeswillen und die Qualität des BVB-Kaders.

Mats Hummels war beim Po­kalkrimi in Düsseldorf – neben Torwart und Elfmeterheld Roman Weidenfeller – der überragende Mann auf dem Platz. Der 23-Jährige hielt den Laden zusammen, spielte einige feine Pässe nach vorn, verwandelte seinen Elfmeter eiskalt, trat also insgesamt im Stile eines Führungsspielers auf. Nach dem 5:4 im Elfmeterschießen sprach Hummels über...

...Intensität.

Natürlich war es das intensivste Spiel; auch dadurch bedingt, dass wir schon die ganze Hinrunde in den Knochen hatten. Weil bei uns so viele Leute ausgefallen sind, war es enorm anstrengend. Es ist wichtig für uns, dass jetzt Winterpause ist und wir danach wieder ein paar Spieler mehr im Boot haben werden.

...Elfmeterschießen.

Dass wir’s im Elfmeterschießen geschafft haben, freut uns noch mal besonders. Das war ja in den vergangenen Jahren nicht unbedingt unsere beste Disziplin.

...freiwillige Elfmeterschützen.

Vier hatten wir schnell gefunden. Wer überredet werden musste, sag ich aber nicht. Das ist irrelevant. Wenn alle fünf sicher verwandelt haben, ist es am Ende ja optimal gelaufen. Und nur das zählt.

...unbändigen Siegeswillen.

Ich versteh ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass es eine Frage sein kann, woher wir nur diesen unbändigen Siegeswillen nehmen. Man spielt doch Fußball, weil es einem Spaß macht und man diese Spiele gewinnen möchte. Ich wollte schon immer das Spiel gewinnen. Das gab zwar früher gelegentlich Ärger mit den Freunden, weil es beim Freundschaftskick von meiner Seite aus schon mal etwas zu ernst zuging – aber zum Glück bin ich jetzt unter Gleichgesinnten. Und wir wollen aus keinem Spiel als Verlierer rausgehen. Daher kommt dieser Wille.

...den Schlüssel zum Erfolg in Düsseldorf.

Wir haben alles raus gehauen. Wir hatten die nötige Leidenschaft, haben aber auch ei­nen kühlen Kopf bewahrt, wenn es darauf ankam. Denn es gab gelegentlich schon die eine oder andere Provokation von Düsseldorfer Seite.

...Qualität im Kader.

Dieses Spiel war das beste Beispiel dafür, dass es unbedingt notwendig ist, viele Spieler zu haben. Auch wenn nicht immer jeder spielen kann. Die Jungs, die sonst nicht so häufig im Einsatz sind, haben ihre Rolle richtig gut angenommen. Man hat in der Hinrunde bei uns kaum kritische Töne gehört – das war extrem wichtig. Jeder, der auf den Platz kommt, bringt seine Leistung. Für Flo (Kringe, d. Red.) kann es einen unheimlich freuen, dass er ein Spiel für uns machen konnte. Denn für ihn ist es natürlich extrem schwer, in die Mannschaft zu rücken. Aber er ist einfach ein guter Typ, deshalb hat es mich für ihn sehr gefreut.

...Ziele.

Das Ziel im Pokal ist, nach Berlin zu kommen. Und wenn man dann im Finale stehen sollte, will man bestimmt auch nicht verlieren, wenn man schon mal da ist. Es sind jetzt nur noch drei Siege bis zu einem möglichen Titel. Es sind noch ein paar gute Mannschaften im Wettbewerb. Aber wir gehören im Moment auf jeden Fall zu den Favoriten.