Dortmund. Abwehrspieler Mats Hummels von Borussia Dortmund war nach dem Aus in der Champions League enttäuscht, machte seiner Mannschaft aber Mut. “Wir müssen lernen, müssen uns weiterentwickeln“, sagte Hummels nach dem 2:3 gegen Olympique Marseille.

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund) über das Spiel: "Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt und haben alles richtig gemacht. Wir waren nicht hektisch, sondern haben uns den Gegner zurechtgelegt. Alles war gut in dieser ersten Halbzeit, aber dann haben wir uns alles zunichte gemacht. In der zweiten Halbzeit war dieses Spiel ein ganz anderes, diese Tore muss man trotzdem nicht kriegen. Du kannst 2:1 gewinnen, das wäre für uns als Verein in Ordnung gewesen. Dementsprechend hätten wir das Ergebnis gern nach Hause gebracht. Bei einem 2:1 hätten wir sieben Punkte, so haben wir vier, das ist schon ein dramatischer Unterschied."

Jürgen Klopp über Olympique Marseille: "Marseille hat wenig gereicht. Sie haben körperlich gespielt, sie haben verteidigt, sie haben wenig Gegenmittel. Wir haben unglaublich viel investiert, das empfinden wir aber als unsere Pflicht. Wir haben ein Torverhältnis von -6, das ist jenseits von dem, was wir für uns als akzeptabel empfinden. Das hat nichts damit zu tun, dass wir insgesamt schlecht verteidigen, sondern mit der individuellen Situation. Das hat auch nichts mit internationaler Erfahrung zu tun, in der Bundesliga werden solche Fehler auch bestraft. Da machen wir sie nur nicht."

Jürgen Klopp zur Champions League: "Wir kommen wieder."

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Hinten raus war es nicht mehr wirklich gut, da haben wir defensiv viele Fehler gemacht. In einigen Fällen haben wir uns nicht clever angestellt - und Marseille hat eine erfahrene Mannschaft. Wir hätten gern gewonnen. Man muss aber auch bedenken, dass Kehl raus musste, Götze raus musste, schon vor dem Spiel sind Bender, Subotic und Leitner ausgefallen - irgendwann geht es an die Substanz. Insgesamt war das ein Spiegelbild des gesamten Champions-League-Jahres. Wir haben viel, viel Lehrgeld bezahlt."

Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Wir sind eine junge Mannschaft, wir kommen sehr über Begeisterung und Enthusiasmus - und dann kam wieder einiges zusammen: das Gegentor, die Verletzung von Sebastian Kehl, die Verletzung von Mario Götze, der Spielstand in Piräus. Trotzdem müssen wir das Spiel aber gewinnen. Wir müssen lernen, uns weiterentwickeln. In der Bundesliga waren wir erst Sechster und Fünfter - und dann Meister. Champions League war komplettes Neuland für fast alle. Das ist kein Weltuntergang, wir hatten uns mehr orgestellt. Wenn wir uns noch einmal für die Champions League qualifizieren, wollen wir ein anderes Gesicht zeigen und auch mal auswärts punkten."

Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund): "Die Enttäuschung ist natürlich groß. Wir wollten wenigstens noch in die Europa League kommen und das haben wir nicht geschafft und das ist sehr bitter. Es lag nicht an der Motivation. Alle wollten auf der 3:1, 4:1 und 5:1 gehen. Aber ich habe dafür keine Erklärung. Wir machen diese Fehler, zum Beispiel nach Standardsituationen - in der Bundesliga nicht. Das darf uns nächstes Jahr in der Königsklasse nicht mehr passieren. Wir sind enttäuscht von uns, weil wir als Team haben es versaut. Aber wir sind alle jetzt sechs Champions-League-Spiele erfahrener geworden und wir müssen ja auch mit positiven Dingen aus dem Wettbewerb gehen. Am Mittwoch können wir noch mal traurig sein, aber dann muss es auch abgehakt sein. Wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel gegen Kaiserslautern. Wir wollen in der Liga richtig guten Fußball zeigen und beweisen, dass wir zu Recht dort oben stehen. Außerdem müssen wir für Sebastian Kehl am Sonntag was gut machen."

Mario Götze (Borussia Dortmund): "Wenn man sich das Ergebnis betrachtet, ist die Enttäuschung
umso bitterere. Der
Gegentreffer hat uns ein bisschen aus der Bahn geworfen.
Wir haben uns vielleicht in der einen oder anderen Situation blöd angestellt,
unnötige Fehler gemacht und vielleicht auch die Torchancen – auch von mir –
nicht genutzt.