München. In den letzten drei Spielen gegen den FC Bayern gelangen dem BVB drei Siege. Die beeindruckende Bilanz zeigt: Borussia Dortmund kann nicht nur mit dem Rekordmeister mithalten, sondern gilt als ein Gegner, den die Münchner fürchten. Ein Kommentar.
Wer hätte das gedacht? Am Ende und als Krönung einer sportlich aufregenden wie anspruchsvollen Woche kann Borussia Dortmund Tabellenführer werden. Ein Sieg im Derby am Samstag gegen Schalke 04 und der Meister BVB ist zumindest für einen Tag am Rekordmeister FC Bayern München vorbeigezogen. Und das, nachdem die Dortmunder in die Saison gestolpert waren, zwischenzeitlich nur auf Platz 11 standen und die Bayern schon auf Fernrohr-Entfernung enteilt waren. Und übrigens: die Münchner haben ihr Spiel am Sonntag beim FSV Mainz 05 noch nicht gewonnen. Vielleicht wollen die Mainzer ihrem Stadtheiligen Jürgen Klopp ja etwas Gutes tun.
Für die Dortmunder erst einmal wichtig: Sie sind in München perfekt in die Festwoche mit Duellen gegen die Bayern in München, gegen den FC Arsenal in London und gegen Schalke 04 in Dortmund gestartet. Das 1:0 in München, mit dem selbst die größten Optimisten nicht gerechnet hätten, zeigt indes auch: Der BVB kann nicht nur mit den Bayern mithalten. Er entwickelt sich mehr und mehr zum Angstgegner des Rekordmeisters: Drei Siege in den letzten drei Spielen. Eine beeindruckende Statistik.
BVB mit beeindruckender Energieleistung
Das Spiel am Samstag hat gezeigt, was schon vorher, allerdings auf andere Weise, Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 bewiesen haben: Die Bayern sind richtig gut, haben eine beeindruckende Mannschaft, sind aber auch nur Menschen und nicht unschlagbar. Die Dortmunder haben die richtigen Mittel gewählt. Sie haben die Münchener nicht ins Spiel kommen lassen, sie ständig unter Druck gesetzt, ihnen jeglichen Spaß am Ball genommen. Und das über 90 Minuten mit einer beeindruckenden Energieleistung. Sicherlich kam dem BVB zu Gute, dass Taktgeber Bastian Schweinsteiger verletzt fehlte und Arjen Robben nach seiner Verletzung noch Spielpraxis benötigt. Aber: Beide Superstars waren beim letzten Duell im Februar dabei und auch mit ihnen konnten die Bayern die 1:3-Niederlage nicht verhindern.
Die Liga wird sich über den BVB-Sieg freuen. Die Spitzengruppe ist zusammengerückt. Jetzt wird es wieder spannender. Dortmund, Gladbach und Schalke sind auf Schlagdistanz zum Tabellenführer Bayern. Und für den BVB ist in dieser effektiven Form eine Titelverteidigung nicht mehr ausgeschlossen. Wie nach den Meisterschaften 1956 und 1995, als Dortmund in der Folgesaison jeweils nachlegte. Dabei müsste allerdings die Liga etwas mithelfen und die Bayern auch mal schlagen. Für die Borussia sind ja nur zwei Siege pro Saison gegen den Rekordmeister möglich.