Stuttgart. Borussia Dortmund musste sich bei Borussia Dortmund mit einem 1:1 begnügen. Nach zuletzt vier Siegen in Folge leistete sich der BVB damit wieder einen Punktverlust. Das Team von Trainer Jürgen Klopp verlor den zweiten Tabellenplatz an den Erzrivalen Schalke 04.
Borussia Dortmund hat seinen Status als erster Jäger von Bayern München verspielt. Die Mannschaft von Jürgen Klopp trennte sich nach einem rasanten und hochklassigen Spiel beim VfB Stuttgart mit 1:1 (1:1) und verlor den zweiten Tabellenplatz ausgerechnet an den Erzrivalen Schalke 04. Für den deutschen Meister war dies zudem eine nur halbwegs gelungene Generalprobe vor dem "Endspiel" in der Champions League am Dienstag gegen Olympiakos Piräus. Nach zuletzt vier Siegen in Folge leistete sich der BVB damit wieder einen Punktverlust, während die Schwaben ihre Position in der Spitzengruppe der Liga verteidigten.
Verteidiger Serdar Tasci, der trotz einer Knieprellung auflaufen konnte, erzielte in der 22. Minute den Führungstreffer für den VfB. Es war das erste Gegentor für den deutschen Meister nach 348 Minuten. Für den Ausgleich sorgte Lukasz Piszczek in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Dem polnischen Nationalspieler gelang damit das 1000. Auswärtstor der Dortmunder Bundesliga-Geschichte.
Der BVB zeigte über weite Strecken sein strahlendes Liga-Gesicht und überzeugte mit kreativem und raffiniertem Angriffs-Fußball. Nachlässig präsentierte sich jedoch immer wieder einmal die Defensive, die sich in den letzten Spielen eigentlich stabilisiert zu haben schien. Stuttgart deckte besonders in der ersten Halbzeit einige Schwächen auf. Will die Klopp-Elf am Dienstag ihre Chance auf das Weiterkommen in der Königsklasse wahren, ist da eine deutliche Steigerung nötig.
Temporeiches Spiel in Stuttgart
Den 60.000 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Arena bot sich von Beginn an eine temporeiche und hochinteressante Begegnung. Beide Mannschaften suchten schnell und zielgerichtet den Weg in die Offensive, taktische Plänkeleien waren kaum zu sehen. Torchancen gab es so im Überfluss, häufig ging ein Raunen durchs Stadion.
Der um 15 Minuten verzögerte Anstoß, der Mannschaftsbus des BVB steckte im Stau, störte die Dortmunder zunächst keineswegs. Die Klopp-Elf setzte dem VfB sofort zu, und die Schwaben hatten großes Glück, nicht schon früh in Rückstand zu liegen. Kurz hintereinander hatten Robert Lewandowski und Mario Götze die Führung auf dem Fuß. Erst traf Lewandowski, der in den letzten drei Spielen fünf Tore erzielt hatte, nur den Pfosten und wenige Sekunden danach verfehlte Götze nur um Zentimeter (3.). Nach sechs Minuten hatte der BVB dann bereits vier gefährliche Torschüsse abgegeben.
Stuttgart ließ sich durch den forschen Auftakt der Gäste aber nicht beeindrucken. Christian Molinaro stellte mit einem satten Linksschuss die Fähigkeiten von Roman Weidenfeller auf die Probe (8.). Kurz darauf verpasste Cacau, der trotz einer Blessur am Gesäßmuskel auflaufen konnte, eine flache Hereingabe nur knapp (9.).
Tasci traf aus kurzer Entfernung
Dann leistete sich jedoch die Defensive des Meisters einen groben Aussetzer. Bei einem Freistoß von Tamas Hajnal wurde VfB-Stürmer Martin Harnik regelrecht vergessen. Der Österreicher schoss zwar nur an den Pfosten, doch den Abpraller versenkte Tasci aus kurzer Entfernung. Cacau hätte einen weiteren Patzer fast mit dem 2:0 bestraft, doch sein Kopfball ging knapp vorbei (25.).
In der Folge wurde Stuttgart immer stärker und erspielte sich sogar ein Übergewicht. Pech hatten die Dortmunder in der 37. Minute, als ihnen Schiedsrichter Manuel Gräfe zu Unrecht einen Elfmeter verweigerte. Götze war im Strafraum von Molinaro gefoult worden. Wenig Sekunden vor dem Pausenpfiff stand aber Piszczek nach einem verunglückten Schuss von Shinji Kagawa goldrichtig und schob ein.
Dortmund hatte auch nach Wiederbeginn die insgesamt größeren Spielanteile, während der VfB vor allem mit blitzschnellen Gegenstößen zum Erfolg zu kommen suchte. Nach einem schönen Solo vergab Kagawa aber freistehend die mögliche Führung (60.). Zuvor war Zdravko Kuzmanovic mit einem präzisen Distanzschuss an Weidenfeller gescheitert (56.). Bis in die Schlussphase blieb das Spiel offen. (sid)