Marseille. Borussia Dortmund ist bei Mainz 05 durch ein Hoppeltor ein 2:1-Erfolg gelungen. Das hat den Druckaufbau verhindert und der BVB kann in der Champions League bei Olympique Marseille locker aufspielen. Ein Kommentar.
Vor gar nicht langer Zeit soll sich Borussia Dortmund noch in einer Krise befunden haben, in einer ganz speziellen Form von Krise, in einer Miniatur-Krise. Dass der Meister mit unterirdischen Leistungen dem sicheren Untergang entgegen taumle, konnte ja nicht behauptet werden. Sichtbar war dagegen, dass nach dem glanzvollen Sieg gegen den Hamburger SV zum Bundesligaauftakt die Ergebnisse nicht mehr strahlten. Und dann wurde sie eben ausgerufen: die Mini-Krise.
Wenn dem BVB am vergangenen Wochenende bei Mainz 05 nicht in letzter Sekunde durch ein Anhänger, Gegner und neutrale Beobachter gleichermaßen verblüffendes Hoppeltor ein 2:1-Erfolg geglückt wäre, hätte die kleine Krise an Format gewonnen. Und in der Folge wäre das aufgekommen, was im Profigeschäft unter dem Begriff Druck zusammengefasst wird. Der Prozess verläuft immer gleich. Das Resultat ist: negativ. Medien und Teile der Fans reagieren: negativ. Und es entsteht: Druck.
Ein kurioses Hoppeltor hat den Druckaufbau verhindert. Es erscheint absurd. Aber bei Olympique Marseille kann die Borussia nun wieder locker aufspielen. Sie darf sogar verlieren. Sie hat den letzten Härtetest vermeiden können. Denn der fehlt dem runderneuerten BVB noch. Der Test, der nur eine Frage vorlegt: Wie abgeklärt verhalten sich Klubführung und Spieler, wenn ein schwarzer Tag sich an den anderen reiht und der Druck wächst und wächst? Wahrscheinlich möchte in näherer Zukunft aber kein Schwarzgelber das Klassenzimmer betreten.