Mainz. Moritz Leitner gab sein Bundesliga-Debüt, Lucas Barrios sein Comeback und Lukasz Piszczek feierte Torpremiere für Schwarzgelb: Der 2:1-Sieg des BVB in Mainz hielt einige Pointen bereit.
Das Spiel in Mainz, der 2:1-Sieg des BVB, hielt vor allem hinten raus einige Pointen bereit. Es ist auch die Begegnung, in der Moritz Leitner sein Bundesligadebüt gegeben hat, Lucas Barrios sein Comeback, und in der Lukasz Piszczek seine Torpremiere für Schwarzgelb gefeiert hat.
Das Debüt
Es ist 16.56 Uhr. Das Warten hat ein Ende. Jürgen Klopp erhebt sich noch einmal. Er geht zur Seitenlinie und nimmt Moritz Leitner in den Arm. Der Neuzugang, außerordentlich begabt aber eben zugleich auch noch entwicklungsfähig, hatte auf diesen Moment warten müssen. Nun war er da. Bundesligadebüt. Im Trikot des Deutschen Meisters. Nicht beim Stand von 5:0, sondern jetzt, da das Spiel auf des Messers Schneide steht, da es auch auf ihn ankommt. Offensichtlich kann das bei einem jungen Menschen noch immer einen Adrenalinrausch auslösen. Gut so.
Leitner jedenfalls flitzt über den Platz wie ein aufgezogener Duracell-Hase – und heimst dafür hinterher Lob ein. „Moritz hat richtig Betrieb gemacht. Es war gut, dass wir hinten raus sehr viele spielstarke Fußballer auf dem Platz hatten“, sagte Sportdirektor Michael Zorc.
BVB-Verteidiger Hummels überragte in Mainz
Das Comeback
Es ist 17 Uhr. Das Warten hat ein Ende. Während der Stadionsprecher in der Coface-Arena den Mainzer Wechsel „Ivanschitz für Müller“ ankündigt, ballt „La Pantera“ an der Seitenlinie kauernd noch einmal die Faust. Will sagen: Freunde, hier geht noch was.
Barrios selbst wird eine Kopfballchance haben, kaum nennenswert – aber: Allein seine Anwesenheit scheint in dieser Schlussphase etwas zu bewirken. „Es tut uns gut, dass er wieder dabei ist“, wird Mats Hummels später sagen. Keine Widerrede. Was nicht gleichbedeutend damit ist, dass Barrios schon in Marseille wieder von Beginn an dabei sein wird.
Auf die entsprechende Frage hat sein Trainer eine eindeutige Antwort gefunden: „Es gibt nur zwei Gruppen von Menschen, die das vermuten könnten. Der Spieler selbst, der muss das tun, weil er immer spielen will. Und Journalisten, die sich so wenig mit Fußball beschäftigen, dass sie ernsthaft glauben, dass einer nach vier Trainingseinheiten in einem Champions-League-Spiel in der Startelf stehen könnte. Nein, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, wird Lucas Barrios in Marseille nicht von Beginn an spielen.“ Der Torjäger hatte schließlich seit dem 24. Juli mit einem Muskelbündelriss auf Eis gelegen.
Die Premiere
Es ist 17.16 Uhr. Und auch dieses Warten hat ein Ende. Lukasz Piszczek hat soeben in seinem 50. Pflichtspiel für den BVB seinen ersten Treffer erzielt. Es ist das Sieg bringende Tor. Und damit wieder eine jener Geschichten, die so nur der Fußball schreibt.
Erst am vergangenen Mittwoch war die Länderspielsperre des Rechtsverteidigers wegen der Beteiligung an einer Spielmanipulation im Jahr 2005 vom polnischen Fußballverband in eine Bewährungsstrafe umgewandelt worden. In Minute 33 der Begegnung mit Mainz hatte dann sein Fehler das 0:1 eingeleitet. „Das war eine harte Woche für mich, auch von den Emotionen her“, gab Piszczek zu, als der für ihn wesentliche Teil vorüber war.
Das Tor, das alles zum Guten wendete, kommentierte der Pole so: „Als wir Freistoß hatten, habe ich gedacht. Sollte der Ball zu mir kommen, dann haue ich einfach drauf – und genau so hab ich es dann auch gemacht.“ Fußball kann ja so einfach sein.