München. . Tabellenführer Borussia Dortmund ist ohne Torwart Roman Weidenfeller zum Spitzenspiel nach München geflogen. Ersatzkeeper Mitchell Langerak senkt das Durchschnittsalter des BVB auf rekordverdächtige 22,3 Jahre.
Wenn am Samstagabend um 18.30 Uhr weltweit Millionen von Fußball-Fans in 198 Ländern zuschauen, wie Bayern München im Bundesliga-Spitzenspiel Borussia Dortmund empfängt, wird zumindest ein Dortmunder ziemlich betrübt mitfiebern: Roman Weidenfeller. Der Torwart saß Freitagnachmittag nicht im Flugzeug, das den Tabellenführer in die bayerische Landeshauptstadt brachte. Weidenfeller hatte sich Anfang der Woche im Training eine Knieverletzung zugezogen. Bei einem letzten Belastungstest am Freitag zeigte das Knie nicht die erhoffte Stabilität. Für den Routinier rückt am Samstag Mitchell Langerak ins Tor.
Der Australier senkt nicht nur das Durchschnittsalter der ohnehin schon jungen Dortmunder Mannschaft auf rekordverdächtige 22,3 Jahre. Er feiert vor 69901 Fans in der ausverkauften Allianz-Arena auch sein Bundesliga-Debüt.
„Da wird ein Traum wahr“, sagte Langerak zu DerWesten. „Vor so vielen Zuschauern habe ich noch nie gespielt. Ich bin schon ein bisschen nervös und angespannt. Aber das wird sich mit dem Anpfiff erledigt habe“, so der 22-Jährige weiter. In der australischen Heimat werden Eltern, beide Schwestern und viele Freunde am frühen Sonntagmorgen aufstehen, um im TV live zuzuschauen.
BVB-Trainer Jürgen Klopp sieht den Personal-Wechsel gelassen: „Für einen der besten deutschen Torhüter stellen wir einen der besten australischen Torhüter ins Tor. Mitch kann Bälle fangen und wird das auch machen.“
Klopp dürfte zudem den genesenen Jakub Blaszczykowski in die Startelf holen. Mario Götze würde dann hinter BVB-Torjäger Lucas Barrios rücken und Robert Lewandowski auf die Bank verdrängen. Dort sitzt am Samstag auch der lange verletzte Kapitän Sebastian Kehl wieder, der erstmals seit August 2010 zum Profikader gehört. Die Spielführeraufgaben nimmt Nuri Sahin gegen die Bayern wahr.
Bayern stichelten kräftig
Die Gastgeber stichelten vor dem Duell mit dem Tabellenführer noch einmal kräftig. „Ich denke nicht, dass Dortmund am Samstag Meister ist”, sagte Trainer Louis van Gaal. „Sie sind schon aus dem Rhythmus - und das wird immer stärker werden, wenn wir gewinnen“, zeigte sich der Niederländer vor dem Duell der heimstärksten gegen die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga optimistisch.
Die Dortmunder selbst wurden gestern aufmunternd von ihrem Flugzeugpersonal verabschiedet: „Wir hoffen, dass wir Sie mit einem Sieg im Gepäck zurückfliegen dürfen. Beim Tabellenführer sorgte zudem eine Computer-Simulation des Spitzenspiels für Schmunzeln: Da endete das Duell zwischen FCB und BVB mit einem 3:0-Auswärtssieg für die Dortmunder. Es wäre der erste Erfolg in München seit 1991.