Dortmund. . BVB-Torwart Roman Weidenfeller konnte das Spiel gegen St. Pauli relaxt beobachten. Er musste nur einmal eingreifen und blieb beim 2:0 zum elften Mal in dieser Saison ohne Gegentor.

Weiß und rein leuchtete das Trikot von Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller, als er den Rasen vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli betrat. In Sachen Gelbe Karten war die Weste des 30-Jährigen allerdings nicht mehr ganz weiß. Viermal sah er in dieser Saison schon Gelb. Und er wusste: Wenn er sich gegen die Hamburger eine weitere Karte abholte, wäre er am nächsten Samstag (18.30 Uhr) beim Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München nicht dabei.

Da dürfte er schon ein wenig erleichtert gewesen sein, dass St. Paulis Stürmer Gerald Asamoah an diesem Tag nicht im Aufgebot der Gäste stand. Der Torschütze aus dem Derby gegen den Hamburger SV am vergangenen Mittwoch hatte sich in genau diesem Spiel verletzt und konnte deshalb nicht auflaufen. Die Gefahr, dass also ausgerechnet der Ex-Schalker Asamoah dafür sorgen könnte, dass Weidenfeller in München nicht auflaufen dürfte, bestand schon mal nicht.

In den vergangenen Jahren hatten sich Asamoah und Weidenfeller immer wieder heiße Duelle geliefert. 2007 – als Asamoah noch beim Erzrivalen spielte und gegen Dortmund traf, ließ er sich zu einer unschönen „Hals-Abschneider-Szene“ hinreißen. Und auch im Hinspiel in dieser Saison ging Asamoah Weidenfeller hart an.

Diesmal nicht. Und auch ansonsten konnte Weidenfeller das Spiel relaxt von seinem Posten aus beobachten. Denn in der gesamten ersten Hälfte musste Dortmunds Nummer eins nicht einmal eingreifen; kam also auch nie in Kontakt mit einem Spieler der Gäste. St. Pauli gab lediglich einen Torschuss ab. Und das nach einem Freistoß in der 36. Minute.

Erst nach der Pause, nach einem Schuss von Hamburgs Charles Takyi, musste Weidenfeller das erste Mal eingreifen. Er hielt den Ball sicher in seinen Armen. Ein zweites Mal in der 60. Minute. Beim Schuss von Fin Bartels hielten die Dortmunder Fans nur kurz den Atem an.

Das Unvermögen der Paulianer bewahrte Weidenfeller also nicht nur vor der Gefahr einer fünften Gelben Karte, es sorgte auch dafür, dass der BVB weiterhin die beste Abwehr der Liga stellt. Erst 13 Gegentreffer kassierte der Tabellenführer. Und damit schickt sich Weidenfeller an, den Bundesliga-Rekord von Torwart-Titan Oliver Kahn zu knacken. Der griff in der Saison 2007/2008 mit dem FC Bayern in 34 Spieltagen nur 21 Mal hinter sich. Weidenfeller blieb bisher an elf Spieltagen ohne Gegentor.

Ohne Flecken blieb auch sein Trikot, das nach dem Abpfiff noch genauso weiß leuchtete, wie 90 Minuten zuvor.