Dortmund.. Torhüter Mitchell Langerak steht seit Sommer 2010 beim Borussia Dortmund unter Vertrag. Der australische Ersatztorwart feierte in der Regionalliga sein Pflichtspieldebüt für den BVB.
Nach dem Abpfiff des BVB-Regionalligaduells gegen Borussia Mönchengladbach II, dem Comeback-Spiel von Sebastian Kehl, gab es erst mal einen kleinen Tipp von Teddy de Beer für den Debütanten des Abends. Der erfahrene Lehrmeister schickte seinen jungen Schüler Mitchell „Mitch“ Langerak, der gerade schon auf dem Weg in die Kabine war, in die Kurve. Für den Dank an die Fans. Und für den Dank der Fans an Mitch Langerak, nach dessen ordentlichem Pflichtspieldebüt im schwarzgelbem Trikot.
Der 22-jährige Langerak steht seit Sommer 2010 beim BVB unter Vertrag. Sein letztes Pflichtspiel absolvierte der Australier im Mai 2010 bei seinem Heimatklub Melbourne Victory. Seitdem saß er immer dann auf der Ersatzbank, wenn es spannend wurde. In der Bundesliga. Im DFB-Pokal. In der Europa League.
„Da tat es ganz gut, dass ich am Dienstag endlich mal unter Wettbewerbsbedingungen ran durfte“, sagte Langerak gestern im Gespräch mit dieser Zeitung. Eigentlich dürfen in der Regionalliga nur Fußballer aus EU-Ländern auflaufen. Aber mit Australien besteht ein Sonderabkommen, so dass Langeraks Einsatz nichts im Wege stand. „Die 90 Minuten haben Spaß gemacht. Ich bin froh, die Gelegenheit bekommen zu haben, Spielpraxis zu sammeln. Und ich komme gerne wieder.“
Trainer Theo Schneider war mit dem Debütanten zufrieden. „Er ist ja nicht so viel geprüft worden. Aber insgesamt hat er gut mitgespielt und war sehr aufmerksam.“ Langerak darf also gerne erneut in der Regionalliga auflaufen, wobei zeitnah ein weiteres Debüt anstehen dürfte: In der Bundesliga.
Roman Weidenfeller, der in dieser Saison alle Spiele von Anfang bis Ende bestritten hat, ist schwer erkältet. Bis Samstag, zum Spiel gegen St. Pauli, wird der BVB-Stammtorwart aber einsatzbereit sein. Allerdings nimmt Weidenfeller die Hypothek aus vier Gelben Karten mit in jedes Spiel. Eine Sperre droht. „Das kann passieren. Und für diesen Moment bin ich bereit“, zeigt sich der Bundesliga-Neuling Langerak selbstbewusst.
Der 22-Jährige gilt beim BVB als besonders lernwillig und wissbegierig. Im Training mit den Torwart-Routiniers Teddy de Beer und Roman Weidenfeller ist der talentierte Australier aufmerksam, fragt viel, schaut sich viel ab.
Intensiv-Sprachkurs
Abseits des Platzes hat er sich in dem für ihn neuen Land gut eingelebt. Die Wohnung mitten in Kirchhörde, zwei bis drei Mal die Woche Intensiv-Sprachkurs. „Alle reden hier in Dortmund gerne Englisch mit mir. Aber so langsam klappt es auch mit den deutschen Gesprächen. Das wird immer besser“, sagt er.
Auf dem Spielfeld gibt Langerak längst deutsche Anweisungen. Der englische Einschlag ist unüberhörbar, aber die Kommandos kommen bei den Mitspielern an. „Es ist bestimmt nicht immer alles richtig, was ich da so loslasse, aber die Jungs verstehen es.“
Am Dienstag, im Duell mit Mönchengladbach, konnte sich auch Schiedsrichter Andreas Robke von Langeraks Sprachfähigkeiten und Sprachfertigkeiten überzeugen. 82. Minute: Langerak will einen Ball greifen, wird gefoult. Der Ball rollt ins Tor. Aber kein Treffer, denn der Unparteiische hat spät, aber nicht zu spät Foul gepfiffen.
Etwas Gesprächsbedarf hatte Langerak trotzdem. Das hat er sich schon bei Roman Weidenfeller abgeschaut.