Dortmund. .

Offene Feindseligkeiten und gewalttätige Auseinandersetzungen überschatten immer häufiger das Revierderby zwischen dem BVB und Schalke. Vor der 137. Auflage am Freitag in Dortmund appellieren beide Klubs an ihre Anhänger, fair miteinander umzugehen. Ein Blick ins Internet verrät angesichts der Ausgangssituation (fast schon zwangsläufig) unterschiedliche Stimmungslagen.

Auf der BVB-Homepage heißt es vor dem 137. Revierderby am 4. Februar um 20.30 Uhr (live im DerWesten-Ticker): „Wenn Borussia Dortmund und Schalke 04 gegeneinander spielen, geht es zur Sache: sportlich auf dem Rasen und verbal auf den Rängen. Doch leider überschatten offene Feindseligkeiten und gewalttätige Auseinandersetzungen - längst nicht mehr nur am Spieltag - immer häufiger das stimmungsvollste Fußballspiel des Jahres im Revier.“

Daher seien sich der BVB und S04 einig: „So kann und darf es nicht weitergehen! Ein „Kuschelderby“ will niemand - aber denjenigen, die aus Rivalität Feindschaft machen wollen, müssen die Clubs gemeinsam mit der überwiegenden Mehrheit der vernünftigen Fans unmissverständlich Grenzen setzen! Holen wir uns das Derby zurück, indem wir gemeinsam die Spielregeln einhalten, die wir alle als richtig erachten.“

Die Vereine fordern ihre Fans auf:

  • Übt keine Gewalt aus und droht diese auch nicht an!
  • Klaut und präsentiert keine gegnerischen Fanutensilien!
  • Toleriert kein Fehlverhalten, auch nicht in den eigenen Reihen!
  • Lasst eure Pyrotechnik und Feuerwerkskörper zu Hause!
  • Vertraut der Kooperation zwischen den Vereinen und der Polizei!
  • Nur wenn diese Grundregeln gelten, bleibt das Duell zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 das, was es sein soll: das prickelndste Derby der Fußball-Bundesliga.

Auf der Schalker Homepage findet sich (noch) nichts zu diesem Thema, dafür sind die königsblauen Anhänger noch zu sehr mit der Einkaufspolitik von Trainer/Manager Felix Magath beschäftigt. Selbst eingefleischte S04-Fans gehen auf die Barrikaden und machen in diversen Internetforen ihrem Unmut Luft. „Ehre und Stolz ist mehr als ein Titel! Die Macht des Herrn Magath macht unser Schalke kaputt! Erfolg ja - aber nicht um jeden Preis!“ lautet ein Beitrag auf der Internet-Seite des Supporter-Clubs. Ein anderer Anhänger kritisiert: „Magaths Konzept ist die Konzeptlosigkeit“. Und ein weiterer formuliert drastisch: „Dieser Trainer läuft Amok.“

Hohn und Spott hier, Verunsicherung dort

Hohn und Spott wird über Magath ausgeschüttet, der seit seinem Amtsantritt auf Schalke im Juli 2009 rund 40 Spieler verpflichtet hat und weit über 30 vor die Tür gesetzt hat. „Charisteas kann ja nichts dafür, dass er auf Schalke nicht benötigt wird und der Trainer außer Kontrolle ist“, wird auf der Webseite des Schalke-Blocks 5 kommentiert. Einige Schalke-Fans kommentieren die offensichtliche Kaufsucht des Trainermanagers aber auch mit Humor: „Glückwunsch zu der Verpflichtung. Angeblich waren auch Chelsea London und Manchester City interessiert.“

Dass Magath unberechenbar ist, verunsichert aber zumindest einige BVB-Fans, die sich im Netz mehrheitlich über die Einkaufspolitik des Erzrivalen lustig machen. „Viele tun so, als wäre das Freitag nur noch Formsache. Jeder sollte wissen, dass das Derby seine ganz eigenen Gesetze hat. Die Blauen sind angeschlagen, und wir haben eine Chance, sie zweimal zu schlagen innerhalb dieser Saison. Aber das Spiel ist noch nicht gespielt und deshalb sollten hier alle auf dem Teppich bleiben. Sonst ist das Geheule am Freitag, wenn doch was schiefgehen sollte, wieder riesengroß“, warnt ein BVB-Anhänger auf schwatzgelb.de. (mit sid)