Dortmund. .

In Stuttgart kommt es am Sonntag zum Duell zweier Verlierer des ersten Spieltags: Die Partie des VfB gegen den BVB, die um 17.30 Uhr angepfiffen wird, birgt dadurch natürlich einige Brisanz.

Mit einem Unentschieden wäre keinem Team richtig geholfen, eine Niederlage aber müssen beide unbedingt vermeiden. Ansonsten ließe sich das Wort Fehlstart nicht mehr wegdiskutieren.

Während Borussia Dortmund am vergangenen Sonntag gegen ein sehr früh in Top-Form aufgetretenes Team von Bayer Leverkusen verdient mit 0:2 verlor, kombinierte der VfB Stuttgart beim FSV Mainz 05 zwar einige Male gefällig – am Ende aber fuhren die Schwaben tief enttäuscht mit einer 0:2-Niederlage nach Hause, die sie in ihrem ersten Heimspiel nun wieder gutmachen wollen.

Der Teamcheck des BVB-Gegners:

Die Mannschaft: Dem VfB-Team, das in der vergangenen Saison noch einen Europa-League-Platz erreichte, sind zwei Säulen weggebrochen. Für den routinierten Jens Lehmann, der seine Karriere beendete, steht nun der gerade erst 22 Jahre alt gewordene und daher zwangsläufig noch instabile Sven Ulreich im Tor. Der frühere BVB-Ersatzkeeper Marc Ziegler soll den Jungen führen und unterstützen. Bei Bedarf könnte der 34-Jährige auch selbst einspringen, gegen den BVB ist dies aber noch nicht vorgesehen. Im Mittelfeld fehlt den Stuttgartern natürlich der zu Real Madrid gewechselte Nationalspieler Sami Khedira. Ein solcher Spieler ist in der Kürze nicht zu ersetzen.

Cacau vergab gegen Mainz einen Elfmeter.
Cacau vergab gegen Mainz einen Elfmeter.

Aktuelle Form: Beim 0:2 in Mainz verschoss zunächst der deutsche Nationalstürmer Cacau einen Elfmeter, danach gestattete der VfB durch eigene Fehler den Mainzern den Sieg. Vor allem die Abwehrleistung war indiskutabel. Der vom FC Liverpool gekommene frühere BVB-Profi Philipp Degen war auf der rechten Abwehrseite noch der beste Mann in einer ansonsten reichlich desorientierten Viererkette, in der Linksverteidiger Cristian Molinaro sowie die Innenverteidiger Khalid Boulahrouz und Georg Niedermeier mehrere Schwächen offenbarten. Gut möglich, dass deshalb der deutsche Nationalspieler Serdar Tasci, der bisher auf der Bank saß, von Trainer Christian Gross zurück aufs Feld befördert wird.

Die Personalsituation: Beim Training haben in dieser Woche Kapitän Matthieu Delpierre (Aufbautraining nach Patellasehnen-Operation) und Außenverteidiger Stefano Celozzi (Muskelverletzung) gefehlt, sie wurden daher auch nicht für das Play-off-Rückspiel zur Europa League am Donnerstagabend gegen Bratislava nominiert. Im Sturm denkt Christian Gross über die Alternative Pavel Pogrebnyak nach.

Das letzte Duell: Ende Januar verlor der BVB, ebenfalls an einem Sonntagabend, mit 1:4 beim VfB. Das war die erste Niederlage für die Borussen seit September 2009. In diesem Spiel lief bei den Schwarz-Gelben zu vieles schief. „Es enttäuscht mich, dass wir diesmal unsere Möglichkeiten nicht abgerufen haben“, knurrte Trainer Jürgen Klopp nach dem Abpfiff. „Unser Fußball kann nur Erfolg haben, wenn wir von Anfang an richtig da sind.“ Diese Haltung aber ließen die Dortmunder anfangs vermissen. In der Tabelle blieb das Resultat allerdings ohne größere Auswirkungen.

Die Bilanz: In der Gesamtbilanz zwischen diesen beiden Klubs hat Stuttgart die Nase vorn. Für die Borussen gab es bisher gegen den VfB 27 Siege, 19 Unentschieden und 38 Niederlagen. In Stuttgart war selten etwas zu holen: Nur achtmal siegte der BVB, ebenfalls achtmal endeten die Begegnungen unentschieden, aber 26-mal ging der VfB als Gewinner vom Platz.Aktuell sind Stuttgart und Dortmund als einzige Bundesligateams nach dem Saisonstart noch ohne Torerfolg.