Dortmund. .

Die Sympathien der Fans hat er ebenso im Sturm erobert wie seinen Platz in der ersten Elf von Borussia Dortmund. Neuzugang Shinji Kagawa wird mit Superlativen überhäuft, seit er das erste Vorbereitungsspiel für den westfälischen Bundesligisten bestritt. Inzwischen wird der Japaner bereits als „neuer Tomas Rosicky“ gefeiert. Am Donnerstag präsentierte sich der Shootingstar des BVB im ersten Play-off-Duell der Europa League gegen Qarabag Agdam aus Aserbaidschan erstmals auf der Europacup-Bühne.

„Sensationell. Es ist schon erstaunlich, was Shinji alles drauf hat“, schwärmte Trainer Jürgen Klopp schon nach den ersten Trainingseindrücken von dem 21-Jährigen, der vor der Saison von Cerezo Osaka kam. Als „Ablöse“ musste der BVB für seinen Sushi-Kicker lediglich eine Ausbildungsentschädigung von 350.000 Euro nach Japan überweisen.

Eine der Bestnoten war auch am vergangenen Samstag im Pokalspiel in Burghausen (3:0) für den wendigen und dribbelstarken Kagawa reserviert. „Er will fast jeden Ball, ist schnell, hat Übersicht und den nötigen Zug zum Tor und unglaubliche Bewegungen“, charakterisierte der BVB-Coach seinen Musterschüler, der derzeit in jeder freien Minute Deutsch büffelt.

Shinji Kagawa fühlt sich in Dortmund wohl.
Shinji Kagawa fühlt sich in Dortmund wohl.

Die Offenheit sowie Disziplin, mit der Kagawa seinen neuen Job antrat, haben Klopp von Beginn an überzeugt: „Es ist es schon sensationell, wie schnell er sich bei uns eingelebt hat.“ Geholfen hat ihm unter anderem sein Dolmetscher Junpei Yamamori, der auch beim Training fast immer auf Ballhöhe alles übersetzt, was zu übersetzen ist und der momentan wohl fitteste Dolmetscher Deutschlands sein dürfte.

Kagawa stand schon länger auf der Wunschliste der Borussen. Bereits in der Winterpause gab es Überlegungen, das „herausragende Talent“ (Klopp) zu verpflichten. Doch erst im Frühjahr machte Sportdirektor Michael Zorc den Deal klar. Kagawa unterschrieb beim BVB einen Drei-Jahres-Vertrag. Offensichtlich haben die Borussen-Scouts einen guten Job gemacht und einen dicken Fisch an Land gezogen.

Bis zu seinem Wechsel zur Borussia katapultierte sich Kagawa zum Aufsteiger der J-League. Bevor er nach Deutschland flog, erzielte er in den ersten elf Saisonspielen als Mittelfeldspieler sieben Treffer. In der letzten Spielzeit war er mit 27 Toren wesentlich am Aufstieg von Osaka beteiligt. Als logische Folge nahm er zusammen mit drei weiteren talentierten Youngstern an der Vorbereitung von Japans A-Nationalmannschaft auf die WM in Südafrika teil - allerdings ohne Chance auf einen Einsatz.

Das dürfte sich bald ändern. Denn von den drei in der Bundesliga tätigen Japanern - außerdem Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg) und Atsuto Uchida (Schalke 04) - sorgt Kagawa derzeit für die größten Schlagzeilen, und das nicht nur in den deutschen Blättern. In der BVB-Geschäftsstelle stapeln sich die Anfragen japanischer Medienvertreter. Allein rund 30 wollten am Donnerstag über Kagawas Europacup-Premiere berichten.