Dortmund. Donyell Malen hat seinen Stammplatz zunächst verloren. Gegen Real Madrid könnte der BVB-Angreifer dennoch wieder wichtig werden.

Am späten Abend des 20. Februar 2024 konnte niemand ahnen, was Borussia Dortmund in den kommenden Wochen und Monaten erwarten sollte. Donyell Malen schoss wie so häufig in dieser Saison ein wichtiges Tor für den BVB, es war der Führungstreffer im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei der PSV Eindhoven, das 1:1 endete.

Zwei Dinge wirkten zu diesem Zeitpunkt so unwahrscheinlich. Einerseits, dass die Dortmunder, die sich zu diesem Zeitpunkt durch die Saison quälten, eine mitreißende Königsklassen-Spielzeit folgen lassen würde. Mit einer Mischung aus Herz, Spielglück und verblüffender Kaltschnäuzigkeit stürmte Edin Terzics viel kritisierte Mannschaft bis ins Endspiel vor, wo sie am 1. Juni (21 Uhr/ZDF und DAZN) Real Madrid herausfordern wird.

In der entscheidenden Phase lief es nicht bei Donyell Malen

Andererseits ahnte niemand, dass es erst einmal Malens letztes Tor im Europapokal gewesen sein sollte. Von jenem Spieler, der mit seinem Tempo, seiner Abschlussstärke und seiner Zielstrebigkeit im Strafraum so oft den an spielerischen Defizit leidenden BVB gerettet hatte. 13 Tore schoss der 25-jährige Niederländer in der Bundesliga.

Doch gerade in der entscheidenden Phasen in dieser Saison, bei den großen Abenden unter Flutlicht, war Malen, Dortmunds Unterschiedsspieler in der Offensive, plötzlich außen vor. Der Angreifer verletzte sich zu Beginn des Frühjahrs zur Unzeit. Erst machte ihm der Oberschenkel zu schaffen, dann das Knie. Das Viertelfinale gegen Atlético Madrid verpasste er. Andere spielten sich nach vorne.

Donyell Malens Abschlussstärke kann zum BVB-Trumpf gegen Real werden

Der ausgeliehene Jadon Sancho, 24, dribbelt immer stärker auf. Er bringt an guten Tagen noch mehr Spielwitz mit als Malen, eher ein Torjäger-Typ. Und auf der anderen Seite des Feldes blüht Karim Adeyemi auf. Der 22-Jährige besticht durch sein Tempo. Im Halbfinale gegen Paris Saint-Germain überraschte Adeyemi auch mit seinem Eifer in der Defensive. Für Malen blieb nur die Joker-Rolle.

Für beide Seiten ist das keine befriedigende Situation. Malen muss sich für die EM empfehlen, der BVB würde sich auch darüber freuen, wenn der mutmaßlich von Premier-League-Klubs umworbene Malen seinen Marktwert steigert. Am 1. Juni im Wembley-Stadion könnte er sich noch mal beweisen, vielleicht wieder in der Startelf. Viele Chancen wird es wohl nicht gegen die Königlichen geben. Malens Abschlusskraft könnte zum Trumpf werden.