Paris. Der BVB steht im Finale der Champions League. Nico Schlotterbeck als Bank, Niclas Füllkrug warf sich in jeden Zweikampf. Die Einzelkritik.

Gibt es doch nicht? Doch. Der BVB hat sich durch einen 1:0-Erfolg bei Paris Saint-Germain ins Champions-League-Endspiel gewuchtet. Das Tor köpfte Mats Hummels (50.).

Gregor Kobel: Berührte er den Ball mit dem Fuß, wollte ihm nicht jeder Pass gelingen; mit der Hand zeigte der Torhüter aber keine Schwächen. Und dies war an diesem Abend die Hauptsache. Note: 2

Julian Ryerson: Hummels hatte Ryerson vor der Partie gelobt als einen, der es liebe zu verteidigen. So gesehen durfte Ryerson seiner Leidenschaft nachgehen – als eine Art Kettenhund von Kylian Mbappé. Ganz stoppen konnte er den Superstar nicht. Fast hätte er aber sogar selbst getroffen (19.). Note: 2,5.

Mats Hummels: 35 Jahre alt, trotzdem noch bemerkenswert. Etwa, wenn er Mbappé den Ball stibitzte. Ganz wichtig seine Grätsche, mit der er einen Mbappé-Schuss verhinderte (35.). Und dann war da plötzlich sein goldener Kopf. Was für eine Geschichte. Note: 1,5

Der Ball ist drin. Mats Hummels trifft für den BVB.
Der Ball ist drin. Mats Hummels trifft für den BVB. © dpa | Robert Michael

BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck: Zweikampfstark, souverän

Nico Schlotterbeck: Eine Bank in Paris, zweikampfstark, souverän. So jemand muss zur EM. Oder? Note: 1,5

Maatsen: Die Dortmunder 22 musste die Offensivversuche von Ousmane Dembélé und Achraf Hakimi abwehren, beide bekanntermaßen pfeilschnell. Unterstützt wurde Maatsen wie schon im Hinspiel lange von Adeyemi. Das Duo bekam mal einen Fuß dazwischen, musste mal hinter rennen, irgendwie gelang es immer, größeren Schaden zu verhindern. Note: 2

BVB-Kapitän Emre Can - oft nah am Ballverlust

Emre Can: Erst eine falsche Idee, dann ein Fehler mit fast dramatischen Auswirkungen. Der BVB-Kapitän fand nur mit Schwierigkeiten in die Partie und wandelte oft nah am Ballverlust, obwohl ihm die Pariser in manchen Phasen viel Raum ließen. Note: 3,5

Marcel Sabitzer: Nur elf Ballkontakte in Halbzeit eins. Der zuletzt so formstarke Sabitzer nahm zu wenig am Offenspielteil. Steigerte sich. Note: 3

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Jadon Sancho (bis 67.): Wieder mitreißend, wenn auch nicht so spektakulär wie im Hinspiel. Sancho sicherte Bälle, strahlte Gefahr aus. Note: 2

Julian Brandt (bis 85.): Schwächer in Hälfte eins, stärker in Hälfte zwei. Sein Eckball landete auf dem Kopf des Torschützen Mats Hummels. Note: 2

BVB: Karim Adeyemi - diesmal keinerlei Theatralik

Karim Adeyemi (bis 56.): Eigentlich sollte Adeyemi vor allem Maatsen unterstützen, dann aber sprintete er an der Pariser Defensivreihe vorbei, war nicht aufzuhalten, scheiterte an Donnarumma. Kurz vor der Pause stürzte er nach einem kleinen Rempler zu Boden, es gab schon Spiele, da hat Adeyemi so etwas für Theatralik genutzt. Diesmal aber katapultiert er sich sofort wieder hoch. Willensstark. Ärgerte sich über seine Auswechslung. Note: 2

Karim Adeyemi (links) im Zweikampf für Borussia Dortmund.
Karim Adeyemi (links) im Zweikampf für Borussia Dortmund. © AFP | Franck Fife

Niclas Füllkrug: Der Stürmer schmiss sich mit allem, was er hatte, in die Zweikämpfe. Beeindruckend, weil ihm auch noch Ablagen gelangen. Note: 2

Marco Reus (ab 56.): Sollte mehr Ballsicherheit bringen. Engagiert. Note: 3

Niklas Süle (ab 67.): Als BVB-Abräumer gefragt. Ohne Note.

Felix Nmecha (ab 85.): ohne BVB-Note.