Madrid. Borussia Dortmund spielt eine ganz schwache Hälfte. Das Problem der Inkonstanz bekommt der BVB nicht in den Griff. Ein Kommentar.

Es hatte etwas von einem Boxkampf, dieses Viertelfinal-Hinspiel zwischen Atlético Madrid und Borussia Dortmund. Die Spanier stiegen in Testosteron getränkt in den Ring, sie ließen sich von 70.000 Menschen nach vorne peitschen, und ganz besonders von Trainer Diego Simeone an der Seitenlinie. Sie verpassten dem BVB früh zwei ganz böse Kinnhaken in Form von zwei Gegentoren. Die Dortmunder taumelten, waren zur Pause längst angezählt.

Aber sie berappelten sich, mussten irgendwann nicht mehr so viel einstecken, teilten gar selbst aus. Am Ende setzten sie dank Sebastien Hallers Treffer noch einen Gegenschlag – und verließen Madrid selbst letztlich mit einem blauen Auge. Der Halbfinal-Traum lebt nach dem 1:2 ja auch noch im Rückspiel kommenden Dienstag in Dortmund.

BVB stolpert teils ideen- und hilflos über den Rasen

Man kann die Geschichte dieses Duells als eine der Moral erzählen. Auf der anderen Seite ließ sich ein dramatischer Klassenunterschied zwischen dem BVB und Atlético vor der Pause nicht wegdiskutieren – fußballerisch wie mental. Nur eine Mannschaft schien zu wissen, worum es an diesem Abend gehen sollte. Die andere aus dem Ruhrgebiet stolperte hilf- und ideenlos über den Rasen.

BVB-Trainer Edin Terzic und die Profis bedanken sich bei den mitgereisten Dortmunder Fans.
BVB-Trainer Edin Terzic und die Profis bedanken sich bei den mitgereisten Dortmunder Fans. © DPA Images | Federico Gambarini

Die Leistung erinnerte an das erste Champions-League-Spiel in Paris. Oder an das Pokal-Aus beim VfB Stuttgart. Nicht nur in diesen Partien waren die chronischen Probleme gegen pressende Teams zu erkennen, selbst gegen Klubs aus dem Bundesliga-Tabellenkeller bringt das den BVB ja regelmäßig in Schwierigkeiten. Dazu gesellten sich in Madrid zwei gravierende individuelle Fehler.

BVB hat immer wieder Aussetzer zu beklagen

Immer wieder hat der BVB solche Aussetzer zu beklagen, besonders anschaulich sieht man diese Auswirkungen dann gegen höherklassige Mannschaften wie Atlético. Aber eben nicht nur gegen solche. Das ist ein Grund, warum Dortmund noch immer um das Bundesliga-Minimalziel, die Königsklassen-Qualifikation, zittert.

Trotz der Niederlage allerdings geht der BVB mit einem ordentlichen Gefühl ins Rückspiel. Auch das passt zu dieser merkwürdigen Saison.

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