Dortmund. Der BVB besiegt Eindhoven mit 2:0 – auch dank seines starken Mittelfeldstrategen Sabitzer. Hinten gibt es Probleme. Die Einzelkritik

Borussia Dortmund steht zum ersten Mal seit drei Jahren wieder im Viertelfinale der Champions League. 2:0 (1:0) siegte der BVB am Mittwochabend gegen die PSV Eindhoven. Die BVB-Einzelkritik.

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Gregor Kobel: Lange nur im Spielaufbau gefordert, weil die PSV nur sehr dosiert den Weg in den Strafraum suchte. Musste nach 56 Minuten erstmals sein Können zeigen, wehrte Tezes Schuss aber sicher ab. Richtig stark dann sein Reflex gegen Bakayoko (71.). Note: 2,5

BVB-Kapitän Emre Can (l.) war gegen Eindhoven als Innenverteidiger gefragt.
BVB-Kapitän Emre Can (l.) war gegen Eindhoven als Innenverteidiger gefragt. © AFP | Ina Fassbender

Niklas Süle: Der gelernte Innenverteidiger musste rechts aushelfen, weil Ryerson mit einer Hautentzündung fehlte. Fügte sich zunächst ordentlich ein, schlug vorne ein, zwei hübsche Flanken und stand hinten meist sicher – sorgte in der Anfangsviertelstunde allerdings mit einem Ballverlust für Gefahr. Hatte im zweiten Durchgang gegen den eingewechselten Lozano erheblich mehr Mühe und viel Glück, dass über seine Seite kein Tor fiel. Hing auch bei De Jongs Großchance in der Nachspielzeit dick mit drin. Note: 4

Emre Can: Der Kapitän rückte wieder einmal in die Innenverteidigung, wo er weder positiv noch negativ besonders auffiel. Note: 3

BVB-Verteidigung um Can und Hummels ohne Fehler

Mats Hummels: Rückte oft extrem weit aus der Abwehr vor, um die Gegner anzulaufen, das war offensichtlich eine taktische Anweisung. Und sie ging zunächst auf, Hummels eroberte so viele Bälle weit entfernt vom Strafraum. Und wenn doch eine Flanke in den Sechzehner geflogen kam, köpfte er sie verlässlich wieder heraus. Nachd er Pause mit größeren Problemen gegen einen deutlich aggressiveren Gegner, ließ sich etwa von Bakayoko übel eindrehen (71.). Note: 3

Ian Maatsen hatte in der Defensive Probleme.
Ian Maatsen hatte in der Defensive Probleme. © AFP | Ina Fassbender

Ian Maatsen: Die linke Seite war defensiv ein Dortmunder Schwachpunkt, weil der niederländische Linksverteidiger seinen Landsleuten oft erstaunlich viel Raum gewährte. Nach vorne okay, mehr aber nicht. Note: 4

Salih Özcan: Ein sehr bissiger Auftritt, der Mittelfeld-Abräumer eroberte mit kompromissloser Zweikampfführung so manchen Ball – zumindest in den ersten 30 Minuten. Danach lief er zu oft hinterher und war mit Ball zu wenig Faktor. Note: 3,5

BVB-Mittelfeld: Sabitzer stark

Marcel Sabitzer: Gab den Strategen beim BVB – und machte das ziemlich gut. Durchpflügte das Mittelfeld mit raumgreifenden Dribblings und schlug kluge Pässe. Setzte Malen gleich mehrfach mit punktgenauen Diagonalbällen ein (27., 40.). Profitierte vor allem anfangs aber auch davon, dass die Niederländer ihm gewaltige Freiräume ließen. Als sie ihm stärker auf die Pelle traten, wurde Sabitzer weniger dominant, war aber immer noch eienr der Besten. Note: 2

Donyell Malen (bis 70.): Wieder einmal ein ständiger Gefahrenherd. Bediente Füllkrug mit einer präzisen Hereingabe (11.) und erarbeitete sich selbst so manche Chance, die er allerdings nicht nutzte. Hätte früh das 2:0 machen müssen, schoss aber den am Boden liegenden Benitez an (16.). Trotzdem: Fast jede gefährliche BVB-Szene lief über ihn, ganz feine Flanke etwa auf Füllkrug (65.). Note: 2,5

Julian Brandt (bis 58.): In der Anfangsphase richtig gut im Spiel, obwohl ihm nach Füllkrugs Steckpass der Ball vorm Tor versprang (2.). Spielte vor dem 1:0 den Pass auf Sancho (3.). Dann aber schlichen sich abermals zu viele Ungenauigkeiten in sein Spiel ein, obwohl er hier und da eine gute Idee hatte. Note: 3,5

Jadon Sancho hat den BVB früh in Führung geschossen.
Jadon Sancho hat den BVB früh in Führung geschossen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Jadon Sancho (bis 75.): Ein kurzer Haken, ein Schuss mit rechts gleich neben den Pfosten – und nach gerade einmal drei Minuten führte der BVB dank seines Flügelspielers 1:0. Davon war der Engländer derart motiviert, dass er es fortan mit den Dribblings gehörig übertrieb und sich immer wieder festrannte. Und hinten war er Maatsen mit arg passivem Defensivverhalten keine Hilfe. Hatte zwar auch gute Szenen, muss sich aber meist deutlich früher vom Ball trennen. Nach 75 Minuten verletzt ausgewechselt. Note: 3

BVB-Stürmer Niclas Füllkrug hat VAR-Pech

Niclas Füllkrug: Begann das Spiel mit einem miserablen Erstkontakt, dem er einen brillanten Steckpass auf Brandt folgen ließ – doch der nutzte die Vorlage nicht (2.). Als Malen den Mittelstürmer freispielte, schoss der vorbei (11.). Ackerte und rackerte vorne viel, gewann gefühlt jedes Kopfballduell, ging weite Wege, legte im Mittelfeld die Bälle gut ab. Kam kaum zu Abschlüssen, sein Kopfball aus guter Position geriet zu harmlos (65.) und als er doch traf, griff der VAR wegen einer Abseitsstellung ein (77.). Note: 4

Felix Nmecha (ab 58.): Kam für Brandt und konnte dem Spiel seinen Stempel nicht aufdrücken. Fand nie wirklich in diese Partie. Note: 4

Karim Adeyemi (ab 70.): Kam für Malen und bleibt wegen der geringen Spielzeit ohne Note.

Marco Reus (ab 75.): Kam für Sancho. Traf ganz spät nach Babadis dickem Patzer zum erlösenden 2:0. Dennoch ohne Note

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