Bremen. Borussia Dortmund gewinnt bei Werder Bremen ohne zu glänzen. Viele Spieler tauchen ab – darunter Kapitän Emre Can. Die BVB-Einzelkritik.

Gregor Kobel: Nachdem er zwei Spiele aufgrund seiner Muskelverletzung fehlte, stand der Torwart von Borussia Dortmund wieder in der Startelf. Gewohnt souverän. Blieb nach acht Minuten cool gegen Ducksch. Hatte vor allem in der ersten Halbzeit sonst kaum etwas zu tun. Schöne Flugeinlage nach 44 Minuten nach einem Freistoß von Ducksch. Der Ball wäre aber vorbeigegangen. Beim Gegentreffer machtlos. Note: 3

Julian Ryerson: Spielte immer wieder den Sicherheitsball zurück oder seitlich auf Süle. Suchte viel zu selten den vertikalen Passweg und schaltete sich auch kaum in die Offensive mit ein. Nutzte Räume nicht. Defensiv aber solide. Note: 4

+++ Trotz Platzverweis: BVB gewinnt bei Werder Bremen +++

Nico Schlotterbeck: War wie sein Innenverteidiger häufig am Ball, aber nur, weil die Bremer nicht angriffen. Nach einer schönen Balleroberung in der 57. Minute trieb er den Ball nach vorn. Sein Pass auf Brandt kam aber nicht an. Beim Gegentor (70.) indisponiert gegen zwei Bremer. Kurz darauf ein super Ball in die Schnittstelle auf Adeyemi. Blockte einen Schuss gegen Weiser (79.), der sonst wohl drin gewesen wäre. Note: 3,5

BVB: Maatsen von Weiser ausgetanzt

Niklas Süle: Nach 14 Minuten aufmerksam nach einem schlampigen Ballverlust von Sancho vor dem eigenen Strafraum. Spielte einen brillanten öffnenden Pass vor dem 1:0 auf Brandt. Kurz indisponiert gegen Njinmah, der aber verzog (29.). War sehr häufig am Ball, weil er immer wieder angespielt wurde. Ein Zeichen dafür, wie wenig dem BVB mit eigenem Ballbesitz einfiel. Defensiv nur wenig gefordert. Note: 2,5

Flog vom Platz: Marcel Sabitzer.
Flog vom Platz: Marcel Sabitzer. © Getty Images | Oliver Hardt

Ian Maatsen: Rückte Mitte der ersten Halbzeit häufiger im Zentrum ein, konnte mit dem vielen Platz aber kaum etwas anfangen. Defensiv kaum vor Aufgaben gestellt worden von den Bremern. Schaltete sich nur selten in Angriffe mit ein. Weiser tanzte ihn nach 58 Minuten aus und kam so gefährlich zum Abschluss. Passte gut gegen Bittencourt (83.) auf. Note: 3,5

Emre Can: Lies sich immer wieder zurückfallen, sollte den Spielaufbau mit übernehmen. Versuchte nach elf Minuten zu tricksen, verlor dabei den Ball. Ähnliche Situation nach 40 Minuten. Symbolträchtige Aktionen für sein Spiel. Klärte in der 49. Minute gut gegen einen Bremer im eigenen Strafraum. Note 5

BVB: Sabitzer fliegt noch vor der Pause vom Platz

Marcel Sabitzer: Nach einer halben Stunde ein starker Ballgewinn im Zentrum, sein Pass kam aber auf den im Abseits stehenden Sancho. Lief viel und arbeitete gut zurück. Flog kurz vor der Pause mit Rot vom Platz, weil er Weiser unglücklich seitlich und oberhalb der Hacke traf. Harte, aber wohl keine klare Fehlentscheidung, weil er keine Chance hatte, den Ball zu treffen. Akzeptierte den Platzverweis klaglos. Note: 5

Jadon Sancho: Dribbelte sich mehrfach fest, ließ sich davon aber nicht beirren. Nach 38 Minuten ließ er Malatini stehen und schoss ins kurze Eck ein. Sein erster Treffer seit der Rückkehr zum BVB. Aber auch das war Sancho in Bremen: Nach 14 Minuten verlor er den Ball direkt vor dem eigenen Strafraum. Süle musste seinen Patzer ausbügeln. Spielte nach dem Sabitzer-Platzverweis zentraler, aber wirkungslos. Note: 3

Ist und bleibt derzeit der beste Dortmunder: Donyell Malen.
Ist und bleibt derzeit der beste Dortmunder: Donyell Malen. © dpa | Carmen Jaspersen

Julian Brandt: Probierte es nach 21 Minuten einfach mal aus der Distanz - und provozierte damit den Führungstreffer durch Malen. Versuchte es immer wieder mit Dribblings, mit mäßigem Erfolg. Verstolperte etwa nach 61 Minuten kläglich den Ball. Bis zu seiner Auswechslung (65.) ohne wirkliche Ideen. Note: 4

Donyell Malen: Kehrte nach seiner Sperre wieder zurück in die Startelf und traf direkt wieder für den BVB. Nach 21 Minuten nutzte er eine schwache Abwehr von Zetterer per Seitfallzieher zur Führung. Tauschte zwischendurch mit Sancho die Seiten. War der Leidtragende des Platzverweises von Sabitzer, musste zur Pause runter. Note: 2,5

BVB: Füllkrug-Rückkehr nach Bremen wirkungslos

Niclas Füllkrug: Das erste Mal seit seinem Wechsel spielte er wieder im Weserstadion, wurde vor Anpfiff verabschiedet. Im Spiel weitgehend abgemeldet. Konnte die Bremer Innenverteidiger nicht nachhaltig rausziehen, band aber oft gleich drei Gegenspieler. Eine Eins-gegen-Eins-Situation nach 60 Minuten nicht gut gelöst. Fand bis zu seiner Auswechslung kaum statt. Note: 4,5

Mats Hummels (ab 45.): Kam für Malen zur Pause, um auf die Unterzahl zu reagieren und rückte ins Zentrum einer Fünferkette. Ließ beim Gegentor Schmid im Rücken weglaufen und kam mit seiner Grätsche zu spät. Prüfte Zetterer per Kopf nach einer Ecke. Note: 4

Karim Adeyemi (ab 65.): Kam für Füllkrug ins Spiel und sollte mit Kontern für Entlastung sorgen. Hatte die große Chance zum 3:1, konnte den Ball aber nicht an Zetterer vorbeilegen. Note 3,5

Auch interessant

Salih Özcan (ab 65.): Ersetzte als defensivere Variante Brandt im Mittelfeld. Nutzte in der 78. Minute einen sich bietenden Raum für einen Schuss aus der Distanz. Der war aber viel zu harmlos. Note: 4

Felix Nmecha (ab 74.): Feierte nach mehreren Monaten sein Comeback und kam für Sancho ins Spiel. Aber ohne großen Einfluss auf das Spiel. Note: 4

Ramy Bensebaini (ab 84.): Kam für Maatsen und hatte kurz vor dem Abpfiff eine gute Chance, traf aber nur das Außennetz. Ohne Bewertung