Berlin. Mehrfach rettete Borussia Dortmunds Torwart Alexander Meyer in höchster Not und sicherte den 2:0 (1:0)-Sieg bei Union Berlin. Was er dazu sagt.
Es lief die 56. Minute, als Borussia Dortmunds Torhüter Alexander Meyer seinen größten von mehreren Auftritten des Nachmittages hatte. Nach 56 Minuten drang Union Berlin in den Strafraum ein. Ian Maatsen blockte den Versuch von Benedict Hollerbach, setzte so aber unfreiwillig Kevin Volland den. „Das war eine besser Chance als ein Elfmeter“, sagte Union Berlins Trainer Nenad Bjelica auf der Pressekonferenz.
Statt ins Tor flog der Ball jedoch darüber - weil Meyer großartig reagierte. „Die Situation war gefühlt schon geklärt. Dann ist er Volland nochmal vor die Füße gefallen. Ich habe versucht, mich groß zu machen. Wie das so ist als Torwart, brauchst du dann auch das nötige Quäntchen Glück.“ Das hatte Meyer in diesem Fall: Er gab dem Ball mit seinem rechten Arm den entscheidenden Kontakt.
Auf der Gegenseite schossen Karim Adeyemi per Traumtor (41.) und Ian Maatsen (90.), jeweils mit ihren ersten Saisontreffern, den 2:0-Sieg bei Union Berlin heraus. Borussia Dortmund agierte nicht immer überzeugend, fuhr am Ende aber den so wichtigen Dreier ein.
Der BVB habe den Kampf angenommen, sagte Meyer. „Wir wurden oft dafür kritisiert, dass wir, wenn es eklig wird, zu sehr in Schönheit sterben. Gegen Union hat man gesehen, dass sich auch die Jungs, die zuletzt nicht so viel gespielt haben, reingekämpft haben. Das ist ein Zeichen an jeden, dass wir es nur als Team schaffen können. Dann werden wir auch in den nächsten Spielen wieder erfolgreich sein.“
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Das muss Borussia Dortmund auch, wenn am Saisonende die Champions-League-Qualifikation herausspringen soll. Mit Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, dem FC Bayern München, dem VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen und RB Leipzig stehen bis Ende April alle verbliebenen Gegner aus den Top-Acht auf dem Programm.
In der Hinrunde ist bei den schwierigen Spielen deutlich zu wenig herausgesprungen. Gegen die derzeitigen Top-Drei der Liga, Bayer Leverkusen (1:1), FC Bayern München (0:4) und VfB Stuttgart (0:2) gab es da nur einen Zähler. Dazu kamen die bittere 2:3-Heimpleite gegen RB Leipzig und ein turbulentes 3:3 bei den Frankfurtern. Einzig gegen die Bremer punktete Borussia Dortmund dreifach, siegte durch ein Tor von Julian Brandt mit 1:0.
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Will der BVB im Kampf um die Champions League bleiben, muss da nun deutlich mehr her. „Wir haben zumindest alles in der eigenen Hand. Natürlich spielen wir noch gegen die Top-Teams, aber es muss auch unser Anspruch sein, diese Spiele erfolgreich zu gestalten“, sagte Meyer. „Ich glaube, jeder, der hier bei Borussia unterschrieben hat, weiß, dass es bis zum Ende Druck geben wird. Man hat jetzt gesehen, dass man, wenn man den Kampf annimmt und als Team auftritt, die Spiele auch so gewinnt.“