Köln. Sancho hätte gerne geschossen, BVB-Stürmer Füllkrug tat es am Ende. In Dortmund gibt es nun eine bestimmte Reihenfolge - eine Lehre.

Niclas Füllkrug hatte sich nach seiner Auswechslung eine Mütze und eine Winterjacke geschnappt. Beide Utensilien, um den Körper zu wärmen, waren an diesem bitterkalten Januar-Nachmittag im Stadion des 1. FC Köln auch dringend notwendig. Zeit für eine Dusche und damit verbunden das Schlüpfen in eine lange Hose blieb vor den Interviewterminen nicht. Der Anblick Füllkrugs blanker Knie ließ weniger ihn selbst als alle Umherstehenden noch einmal bibbern.

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Nach dem 4:0-Erfolg von Borussia Dortmund lobte Füllkrug dabei ausführlich den nächsten Schritt in die richtige Richtung – und musste dann zur Szene des Spiels Stellung nehmen. Als Jadon Sancho einen Foulelfmeter herausholte und selbst antreten wollte in der 58. Minute, schnappte sich stattdessen Füllkrug den Ball. „Jadon wollte auch schießen. Aber am Ende habe ich geschossen. Und das war auch richtig so“, sagte der Nationalstürmer und lachte. Die alte Devise galt hier mal wieder: Wer trifft, hat Recht . „Jadon wollte natürlich unbedingt wieder sein erstes Tor für den BVB erzielen“, so Füllkrug: „Aber glaubt mir, das kommt noch früh genug.“

BVB: Kein Streit zwischen Füllkrug und Sancho

Einen Streit zwischen den beiden habe es aber keinesfalls gegeben. „Er hat nur gefragt, ob es okay ist, wenn er schießt“, berichtete Füllkrug: „Da habe ich gesagt: Nein, heute mache ich das. Dann hat er sich auch gleich darauf eingelassen und gesagt: Alles klar, dann hau ihn rein, Fülle.“ Dennoch brauchte Sancho anschließend ein paar aufmunternde Umarmungen seiner Mitspieler.

Jadon Sancho holt für Borussia Dortmund in Köln einen Elfmeter heraus.
Jadon Sancho holt für Borussia Dortmund in Köln einen Elfmeter heraus. © Getty Images | LEON KUEGELER

Trainer Edin Terzic bestätigte später auf der Pressekonferenz, dass „wir einen klaren Ablauf haben“. Man habe „ein bisschen aus der Vergangenheit gelernt“, merkte der 41-Jährige schmunzelnd an. Zur Erinnerung: Beim Meister-Drama gegen Mainz 05 drängelte sich Sebastien Haller vor, obwohl Emre Can der nominell erste Schütze gewesen war. Haller verzog, der Rest ist traurige BVB-Historie.

BVB: Elfmeterschützen Can und Reus fehlten

Can fehlte am Samstag in Köln verletzt (Schlag aufs Knie). Marco Reus, der zweite Schütze, war zum Zeitpunkt des Elfmeters noch nicht eingewechselt worden. Wie die Reihenfolge konkret aussieht, wenn alle drei auf dem Platz stehen, ließ Terzic offen. Er verwies auch auf die guten Quoten von Füllkrug, Sancho und Marcel Sabitzer, der für die österreichische Nationalmannschaft erster Schütze ist. Füllkrug meinte mit einem verschmitzten Grinsen: „Ich bin vielleicht auch weit oben, wenn die anderen auf dem Platz sind.“