Köln. BVB-Fans haben mit Schoko-Talern gegen den DFL-Investoreneinstieg protestiert. Dortmund-Torwart Kobel reagiert mit Augenzwinkern.
Gregor Kobel erschien etwas frierend, aber gut gelaunt ob des klaren 4:0-Sieges in der Mixed Zone des Kölner Stadions – und kommentierte einen Protest der Fans von Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln mit einem Augenzwinkern. Nachdem die Zuschauer im Rheinenergiestadion während der ersten zwölf Minuten den Support eingestellt hatten, warfen die Fans aus der Kölner Südkurve – wie auch beim VfL Bochum – Schoko-Taler auf das Spielfeld, um sich gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga zu positionieren.
Essen wollte sie Torwart Kobel besser nicht. „Ich habe kurz überlegt und dann gedacht, dass es vielleicht doch nicht so gut kommt“, meinte der 26-Jährige, und ergänzte selbstironisch: „Als Schweizer war ich kurz in Versuchung.“
Während die Spieler gemeinsam mit Ordnern die Münzen vom Feld aufsammelten, war aus den Rängen beider Fans „ihr macht unseren Sport kaputt“ zu hören. Dazu gab es zahlreiche Plakate und Banner. Den Block der Dortmunder Gäste zierte ein großes Banner mit der Aufschrift: „Nein zu Investoren in der DFL“. Wenige Minuten nach der Protest-Aktion der Kölner Fans warfen schließlich auch die Zuschauer aus dem BVB-Block Münzen auf den Rasen.
Aus dem BVB-Block fliegen Münzen auf den Platz
Kurz vor der Spielunterbrechung hatte Donyell Malen nach einem Eckball von Julian Brandt zum 1:0 getroffen.Die Unterbrechung dauerte etwa acht Minuten, die Schiedsrichter Daniel Schlager in der ersten Halbzeit nachspielen ließ. In Augen von Kobel kam der Protest zu einem ungünstigen Zeitpunkt, er half wie die anderen Profis mit, das Spielfeld zu säubern. „Das Momentum war gerade auf unserer Seite, wir waren gut im Flow. Ich wollte, dass es schnell weitergeht, damit wir direkt nachlegen konnten“, erläuterte Kobel.
Proteste gegen Investoren in der Bundesliga
Am Mittwoch hatte die DFL mitgeteilt, dass noch zwei Kandidaten für die strategische Partnerschaft im Rennen seien. Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein.
Der Prozess läuft bis Ende März, wie die DFL nach der Mitgliederversammlung kurz vor Weihnachten erklärt hatte. Die Liga will das Geld vornehmlich für den Ausbau ihrer Infrastruktur nutzen. Viele organisierte Fans sprechen sich gegen diese Investoren-Pläne aus. (mit dpa)