Augsburg. Borussia Dortmund kommt beim FC Augsburg nicht über ein Remis hinaus. In der Tabellen wird der BVB damit weiter an Boden verlieren.
Der leichte Rückenwind aus der Champions League? Schon nach ein paar Tagen in ein laues Lüftchen übergangen. Borussia Dortmund kam drei Tage nach dem Gruppensieg in der Champions League im Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Augsburg vor 30.660 Zuschauerinnen und Zuschauern nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Erdin Demirovic (23.) brachte die Gastgeber zunächst in Führung, Donyell Malen glich noch vor der Pause aus - die Schlussoffensive kam zu spät und war letztlich nicht zwingend genug.
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Die Dortmunder, die damit weiter an Boden auf die Königsklassen-Startplätze verlieren werden, brauchen am Dienstag gegen den FSV Mainz 05 (20.30 Uhr/Sky) dringend einen Erfolg, damit die Weihnachtstage im Ruhrgebiet nicht ungemütlich werden.
+++ BVB-Noten: Schlotterbeck patzt, Malen mit Chancenwucher +++
Im Vergleich zum 1:1 gegen Paris Saint-Germain, das dem BVB Platz eins in Champions-League-Gruppe F bescherte, nahm Trainer Terzic vier Veränderungen vor. Innenverteidiger Mats Hummels fehlte nach seiner Roten Karte gegen Leipzig gesperrt, Karim Adeyemi (Schlag aufs Sprunggelenk) wurde wegen seiner Blessur nicht in den Spieltagskader berufen. Bei Salih Özcan, der ebenfalls angeschlagen ist, hat es immerhin für einen Platz auf der Bank gereicht.
BVB mit vier Änderungen in der Startelf
Für Hummels, Flügelstürmer Adeyemi und Sechser Özcan rückten Nico Schlotterbeck, Kapitän Emre Can und Donyell Malen in die Startelf. Die vierte Änderung: Thomas Meunier erhielt eine neue Chance auf der rechten Seite. Für den Belgier, der lange verletzt fehlte, musste Marius Wolf weichen. Erstmals im Kader der Profis stand Angreifer Samuel Bamba, 19, der sonst für die U19 aufläuft, aber schon mit im Sommertrainingslager der ersten Mannschaft in den USA weilte.
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Augsburg schien in den ersten Minuten etwas druckvoller, doch die beiden ersten großen Möglichkeiten des Spiels hatte der BVB. Jamie Bynoe-Gittens blieb erst mit seinem Dribbling am Gegenspieler hängen, konnte im zweiten Versuch aber auf Marco Reus durchstecken. Der 34-Jährige aber schoss freistehend im Strafraum knapp rechts vorbei (8.) - wie auch Ramy Bensebaini eine Minute später per Hacke, nachdem Süle einen Eckball zu ihm verlängert hatte.
Dortmund bekam von den Gastgeber große Räume angeboten, was der BVB aber nicht auszunutzen wusste - was sicherlich auch auf das Fehlen von Hummels, der gerne mit langen Pässen operiert, zurückzuführen ist. Stattdessen wurde er selbst böse erwischt. Ein langer Ball von Mads Pedersen reichte aus, um die neu formierte Viererkette auszuhebeln. Ermedin Demirovic überrumpelte Schlotterbeck und stand plötzlich alleine vor Torwart Gregor Kobel und schob ein (23.).
BVB: Nico Schlotterbeck patzt
Doch war da alles sauber? Schlotterbeck protestierte vehement, behauptete, geschubst worden zu sein. Tatsächlich gab es einen leichten Kontakt, der aber nie und immer ausreicht für ein Foulspiel - weshalb Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach Ansicht der TV-Bilder auch auf den Anstoßpunkte zeigte.
Mit einem gewissen Stolz weist man in Dortmund in dieser Saison daraufhin, dass die Mannschaft widerstandsfähiger geworden ist. Und in Augsburg gab der BVB dafür den nächsten Beleg. Reus spielte in die Tiefe zu Malen. Doppelpass mit Füllkrug - und Malen war frei im Sechzehner und erzielte mit einem präzisen Flachschuss in die linke Ecke den Ausgleich (35.). Bis zum Halbzeitpfiff hatten die Dortmunder das Spiel im Griff, aber nur eine weitere Chance durch Julian Brandt (44.).
BVB mit vielen Chancen in der Schlussphase
In den 15 Minuten in der Kabine aber ging die leichte Überlegenheit verloren. Phillip Tietz hatte gleich drei gute Möglichkeiten (48./53./54.). Die Ungenauigkeit der Abschlüsse und Torwart Kobel verhinderten den erneuten Rückstand. Auf der Gegenseite kam Füllkrug nach Kombination mit Malen zu Dortmunds bis dahin bester Gelegenheit (59.), auch Malens Sololauf (64.) war nicht von Erfolg gekrönt - der BVB eroberte sich nun die Spielkontrolle zurück, weil er endlich die Tiefe des Feldes durch den immer weiter aufdrehenden Malen nutzen konnte.
Nur hielt er den Druck anschließend nicht aufrecht. Die Ballbesitzphasen waren lang, in den Strafraum allerdings drangen die Dortmunder bis in die Schlussphase nicht mehr vor. Malen (78.) gab nach Pass von Bundesliga-Debütant Samuel Bamba noch einen zu unplatzierten Schuss ab, Füllkrug köpfte neben das leere Tor (81.). Auch Malen und Bamba (87.) sollten mit einer Doppelchance nicht mehr das Spiel drehen können. Torwart Finn Dahmen parierte schließlich noch Malens Schuss mit der Hacke (89.). Ruben Vargas verpasste auf der Gegenseite in der Nachspielzeit noch ganz knapp.