Dortmund. Bundestrainer Nagelsmann wollte den BVB-Profis Schlotterbeck und Can Inhalte von der USA-Reise zuschicken – noch aber ist nichts angekommen.

Es war ein routinierter Auftritt, den Emre Can hinlegte, in keinem Moment ließ sich der Kapitän von Borussia Dortmund aus der Ruhe bringen – und spulte alles ab, was der Fußballer von heute im Phrasenbaukasten haben muss. Sei es zum hochverdienten 1:0-Sieg gegen Werder Bremen („Es war nicht unser bestes Spiel, aber heute zählen nur die drei Punkte“), sei es zur Tabellenführung („Wir gucken von Spiel zu Spiel“), sei es zu seiner Torvorlage für Julian Brandt („Schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte“) oder zum anstehenden Auswärtsspiel in der Champions League bei Newcastle United (Mittwoch, 21 Uhr/DAZN): „Jedes Spiel ist wichtig.“

Routiniert hatte Can auch die 90 Minuten zuvor gegen Bremen bewältigt. Zum zweiten Mal in Serie stand der Kapitän, der zuletzt oft hatte zusehen müssen, in der Startelf, dabei bremste er so manchen Gegenangriff der allerdings erschreckend harmlosen Bremer wirkungsvoll ein. Und er fand auch die Zeit und den Raum, sich nach vorne einzuschalten, sein feiner Steilpass auf Brandt bereitete das Tor des Tages vor – nach gut einer Stunde, als der eine oder andere Zuschauer sich schon unruhig fragte, ob einer der vielen Torschüsse des BVB auch mal den Weg ins Netz finden würde. „Das war gutes Timing, Julian hat einen super Laufweg gewählt“, lobte der Kapitän Can.

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Und auch sich selbst fand er ziemlich ordentlich: „Ich sehe es ein bisschen anders als die Medien, ich finde, ich habe auch gegen Union ein gutes Spiel gemacht und gegen Mailand war es auch okay“, sagte er. „Ich bin nicht im Formtief, ich fühle mich gut, bin fit und freue mich auf die nächsten Wochen.“

BVB-Kapitän Emre Can wartet noch auf Nachricht von Bundestrainer Nagelsmann

Anders als der Torschütze Brandt war Can ausgeruht ins Spiel gegen Bremen gegangen, der 29-Jährige war vom neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht eingeladen worden zur USA-Reise der Nationalmannschaft. Das muss für die Zukunft nichts heißen, so zumindest hatte es Nagelsmann während jener Reise gesagt: Er habe die Trainingsinhalte, die erarbeitet wurden, auch Can und Schlotterbeck zur Verfügung gestellt. „Das heißt, die können sich im Selbststudium vorbereiten“, sagte Nagelsmann.

Wie das denn genau funktioniere, wollte ein Journalist noch wissen – aber die Frage konnte Can dann doch nicht beantworten, zumindest nicht so, wie es sich der Reporter und vielleicht auch Nagelsmann gewünscht hatten: „Ich habe noch nichts gekommen“, sagte Can – dann drehte er ab und verschwand in der Kabine.

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