Dortmund. Donyell Malen setzt seinen Aufschwung beim BVB fort. Auf ihn wird es auch im DFB-Pokal bei Schott Mainz ankommen. Die Gründe für das Hoch.

Edin Terzic saß mit verschränkten Armen auf dem Podium der Pressekonferenz, er wirkte erleichtert – und durfte über einen Spieler reden, der bislang noch nicht regelmäßig zeigen konnte, warum Borussia Dortmund viele Millionen Euro für seine Dienste bezahlt hatte. „Er ist sehr gut in die Vorbereitung gestartet und hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, lobte der BVB-Trainer.

Ein Jahr ist es her, dass Terzic diese Worte im Grünwalder Stadion über Donyell Malen sprach. Dortmund war gerade durch das 3:0 bei 1860 München in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals eingezogen. Der Niederländer erzielte dabei ein Tor selbst, bereitete Karim Adeyemi dessen Treffer vor und war „im Eins-gegen-Eins nicht aufzuhalten“.

Achtung, der Ball kommt, die BVB-Mauer aus Haller, Süle, Bensebaini und Malen (von links) schaut gespannt.
Achtung, der Ball kommt, die BVB-Mauer aus Haller, Süle, Bensebaini und Malen (von links) schaut gespannt. © firo

Am kommenden Samstag muss der große Favorit wieder in der ersten Pokalrunde bestehen. Und fragt man Terzic, 40, vor dem Auswärtsspiel bei Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz (15.30 Uhr/Sky), für das Adeyemi (21) und Zugang Felix Nmecha (22) fraglich sind, wieder nach Malen, dann hat sich die hohe Meinung des Chefs über den Niederländer nicht verändert. „Er hat in der Vorbereitung daran angeknüpft, wo er zum Ende der Saison von seiner Leistung her in der Mannschaft war“, meint Terzic. „Er ist ein Spieler, der unglaubliche Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins hat, der sich aus engen Situationen herauslösen kann und der gefährlich zum Abschluss kommen kann.“

Die Richtung zeigt nach vorne: Donyell Malen beim BVB.
Die Richtung zeigt nach vorne: Donyell Malen beim BVB. © firo

Donyell Malen beim BVB: Ein Transfer in der Zeit von Michael Zorc

Wer hätte gedacht, dass Malen dies im schwarz-gelben Trikot mal konstant zeigen würde?

Im Sommer 2021 überwies der BVB rund 30 Millionen Euro Ablöse an die PSV Eindhoven. Michael Zorc (60) verantwortete damals noch Dortmunds Kader, und der langjährige Sportdirektor war auf der Suche nach einem Flügelspieler, dessen Profil Jadon Sancho (23) ähnelt. Der Engländer hatte sich zu Manchester United verabschiedet.

Doch Malen und der BVB, das schien nicht zu passen, im ersten Jahr im Ruhrgebiet enttäuschte der Nationalspieler, ließ nur ab und zu sein Können aufblitzen. Es wurde eher darüber spekuliert, dass er vorzeitig zurück in seine Heimat kehren könnte, als dass absehbar gewesen wäre, dass er mal eine wichtige Rolle ausfüllen würde.

Ausspannen nach getaner BVB-Arbeit: Haller, Ryerson und Malen (von links).
Ausspannen nach getaner BVB-Arbeit: Haller, Ryerson und Malen (von links). © firo

Unter Trainer Terzic, der vor einem Jahr den Job von Marco Rose übernahm, blühte Malen jedoch auf. Er bleibt nun nicht mehr so oft an den Beinen seiner Gegenspieler hängen, in die Defensivarbeit ist er besser integriert – und im Strafraum wird es regelmäßig brandgefährlich, sobald Malen mit seiner engen Ballführung in Richtung Tor dribbelt. „Er hat in den vergangenen Monaten immer wieder seine außergewöhnlichen Fähigkeiten gezeigt, die jeder Mannschaft der Welt guttun würden, und deshalb uns als Borussia Dortmund natürlich auch“, findet Terzic. Auch für Oranje, die niederländische Nationalelf, ist der 24-Jährige wieder berufen worden, nachdem er für die Weltmeisterschaft in Katar nicht berücksichtigt worden war.

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BVB-Profi Donyell Malen: Probleme mit den Muskeln

Die Anzeichen verdichten sich nun, dass Malens Aufschwung nachhaltig ist, die gute Rückrunde Regel, statt Ausnahme sein kann.

Noch einmal der Sprung zurück in den Sommer: Malen überzeugte auch in den beiden ersten Liga-Spielen. Dann riss sich der Rechtsaußen Muskelfasern im Oberschenkel. Nur vier Partien über 90 Minuten stehen in Donyell Malens Bilanz 2022/23 – Verletzung- und Gesundheitsprobleme, die ihn auch schon während seiner Zeit in Eindhoven belastet haben, sind daher „etwas, was wir in Angriff nehmen wollen“, kündigt Terzic an. „Da arbeiten wir sehr spezifisch mit ihm an vielen Dingen, weil er ein spezieller Typ ist, ein Sprinter-Typ.“ Von denen der BVB sonst keinen ganz Gesunden im Kader hat.

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