Dortmund. Der Linksverteidiger ist bei Borussia Dortmund freigestellt, um einen neuen Klub zu suchen. Das aber wird eine schwierige Aufgabe. Die Gründe.

Ein Auto nach dem anderen hat am im Laufe des Mittwochs Tor 1 von Borussia Dortmunds Trainingsgelände Hohenbuschei im Stadtteil Brackel passiert. Die Profis des BVB, die im Juni nicht zu Länderspielen abgestellt worden, wurden zur Leistungsdiagnostik gebeten. Mateu Morey kam als erster, dann Felix Nmecha, später noch Niklas Süle, und in der Mittagszeit auch noch Marco Reus und Mats Hummels.

Auch am späten Nachmittag aber hatte man Nico Schulz nicht zu sehen bekommen, und dessen Fehlen hatte einen triftigen Grund: Der 30-Jährige, der beim BVB noch bis Sommer 2024 unter Vertrag steht, ist freigestellt, um sich einen neuen Klub zu suchen. Ob der Linksverteidiger fündig wird? Ungewiss.

Gehalt beim BVB: 6 Millionen Euro jährlich

Die Dortmunder hoffen jedenfalls darauf, dass ein großes Missverständnis ein Jahr vor Ende des Arbeitsverhältnisses von der Gehaltsliste gestrichen werden kann. Der Vertrag des früheren Nationalspielers garantiert ihm ein Salär von 6 Millionen Euro jährlich – viel zu viel für jemanden, der in Dortmund keine Rolle mehr spielt.

Schulz kam im Sommer 2019 für eine Ablöse in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim, wo er unter Trainer Julian Nagelsmann eine starke Saison ablieferte. Der gebürtige Berliner konnte die hohen Erwartungen, die angesichts der für Dortmunder Verhältnisse hohen Ablöse – er ist der zwölftteuerste Profi der Klubgeschichte – und des üppigen Gehaltes nie erfüllen konnte. Sein letztes Spiel für den BVB bestritt Schulz am vorletzten Spieltag der Saison 2021/2022, beim 1:3-Auswärtssieg bei Greuther Fürth steuert der Außenverteidiger eine Torvorlage bei. Insgesamt kam er für den BVB in vier Jahren bloß auf 61 Einsätze – ein weiterer wird nicht hinzukommen.

Schulz spielt schon seit einem Jahr keine Rolle mehr. Schon in den vergangenen Transferperioden hatte man versucht, einen Abnehmer für ihn zu finden und den Spieler für die Klubsuche freigestellt. Doch das wird schwierig angesichts der fehlenden Spielpraxis und seines Gehalts. Dortmund müsste einem aufnehmenden Verein und dem Spieler selbst wohl entgegenkommen. Eine Leihe fällt aufgrund der Restvertragslaufzeit als Option weg. Gut möglich, dass Schulz daher Ende August, wenn das Transferfenster schließt, wieder beim BVB aufkreuzt.