Dortmund. Felix Nmecha wird den BVB verstärken. Er hat natürlich eine zweite Chance verdient. Doch: Worte müssen auch gelebt werden.

Beginnen wir diesen Kommentar mit einem Vorfall einige Hundert Kilometer entfernt von Dortmund. In einem Ort in Brandenburg haben Unbekannte am vergangenen Wochenende einen Brandsatz auf eine Kirche geworfen, an der eine Regenbogenfahne hing und in der der Dokumentarfilm „Nelly & Nadine“ gezeigt worden war. Es geht darin um die Liebe zweier Frauen, die sich in einem Konzentrationslager kennengelernt haben.

Dies soll nur zeigen, dass es einen Grund hat, warum die Gesellschaft zum Glück viel sensibler auf homophobe und transphobe Aussagen reagiert. Aus Worten folgen Taten.

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Und es hat eine enorme Bedeutung, wenn sich ein Klub wie Borussia Dortmund, der so viele verschiedene Menschen erreicht, der Vielfalt verschreibt. Der BVB hat eine enorme Wirkmacht, setzt er sich durch seinen Grundwertekodex für Offenheit ein, dann hilft das. Nur dürfen sich diese Worte nicht zu leeren Worthülsen entwickeln, sobald es ums Geschäft geht. Dortmund muss sich mit der Kritik an dem Transfer von Felix Nmecha auseinandersetzen, darf die Bedenken auf keinen Fall einfach als Widerstand von Wenigen wegwischen.

BVB: Felix Nmecha verpflichtet sich nun den Dortmunder Werten

Natürlich hat ein 22-Jähriger eine zweite Chance verdient. Natürlich sollte ein Transfer nicht aufgrund zweier Beiträge in den Sozialen Medien platzen, sondern ein Ergebnis vieler Gespräche sein. Natürlich besteht eine Mannschaft aus Fußballern mit ganz unterschiedlichen Weltanschauungen.

Felix Nmecha, das BVB-Stadion kennt er schon, hier trägt er aber noch das grüne Wolfsburger Trikot.
Felix Nmecha, das BVB-Stadion kennt er schon, hier trägt er aber noch das grüne Wolfsburger Trikot. © firo

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Aber: Mit der Unterschrift in Dortmund verpflichtet sich Nmecha dem Grundwertekodex des BVB. Nun muss er zeigen, dass er diesen respektiert. Ansonsten wäre das Signal verheerend.