Dortmund. Youssoufa Moukoko war der Matchwinner für den BVB gegen Union Berlin. In Stuttgart könnte er den nächsten Schritt machen.
Mit seinem Tor zum 2:1 gegen Union Berlin am vergangenen Spieltag hatte Youssoufa Moukoko nicht nur die Herzen der Fans von Borussia Dortmund höherschlagen lassen, sondern auch insbesondere das seines Trainers Edin Terzic. Dieser hatte mit der Einwechslung seines Jokers in der 74. Minute alles richtig gemacht: Gerade einmal fünf Minuten brauchte Moukoko, um den Ball ins gegnerische Tor zu befördern und dem BVB drei wichtige Punkte im Meisterschaftskampf zu sichern. Grund genug also, um den 18-jährigen auch im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) von Anfang an stürmen zu lassen. Oder?
"Youssoufa hat sich letzte Woche sehr gut beworben“, meinte Terzic, der sich aber - wie immer - nicht in die Karten schauen lassen wollte. Moukokos Rückkehr in die Startelf wäre allerdings ein nachvollziehbarer Schritt: Sébastien Haller, in den vergangenen Spielen im Sturm gesetzt, muss sich noch immer an die hohe Belastung nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung gewöhnen. Anthony Modeste spielte beim BVB zuletzt hingegen kaum eine Rolle. Seit Rückrundenstart kam der 34-jährige nur zu 76 Einsatzminuten in der Liga, verzeichnete dabei keine Torbeteiligung. Der kopfballstarke Franzose passt nicht wirklich ins Dortmunder Spielsystem, in dem schnelle Pässe und ein hohes Tempo eine wichtige Rolle spielen. Donyell Malen überzeugt derweil seit einigen Wochen auf dem rechten Flügel und strahlt dort mit drei Treffern in drei Spielen endlich Torgefahr aus. Bliebe noch Moukoko.
BVB: Minuten für Moukoko und Adeyemi helfen
Wie Edin Terzic auf der Pressekonferenz am Donnerstag verriet, wolle man jedoch nichts überstürzen. Es sei sowohl bei Moukoko als auch Karim Adeyemi wichtig, nach den längeren Verletzungspausen die richtigen Entscheidungen zu treffen. „Und das tun wir alle gemeinsam, wir gehen offen und ehrlich miteinander um“, betonte Terzic. Auf die Frage, ob beide schon wieder 90 Minuten im Tank hätten, gab der 40-Jährige keine klare Antwort, es helfe aber natürlich, wenn beide Minuten sammeln. Adeyemi kam nach seinem im Heimspiel gegen Hertha BSC (21. Spieltag) erlittenen Muskelfaserriss gegen Union erstmals wieder zum Einsatz und spielte 70 Minuten. Für Moukoko war es nach einer Einwechslung in München der zweite Kurzeinsatz nach einem Syndesmosebandanriss.
Zu wenig für den Geschmack des Wunderkindes. Moukoko sei „enttäuscht und verärgert“ gewesen, als er vor dem Spiel erfahren hatte, dass er gegen die Berliner nicht wie erhofft in der Startelf stand. Nach einem kurzen Gespräch, in dem Terzic seinem Schützling wohl vorhersagte, dass er das Spiel entscheiden könne, nahm sich der 18-Jährige seiner Joker-Rolle an. Im Anschluss an seinen Treffer rannte der Stürmer dann über den halben Platz zu Edin Terzic, umarmte diesen innig und bedankte sich.