Dortmund. . Das BVB-Spiel in Leverkusen gibt die Richtung für die Saison vor. Der Kader von Borussia Dortmund muss zeigen, wie gut er wirklich ist.

Am Freitag veröffentlichte Borussia Dortmund die obligatorischen Fotos, die man veröffentlicht bei einem Transfer. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl lächelte darauf in die Kamera, neben ihm saß Julien Duranville, mit seiner linken Hand unterzeichnete er einen Vertrag. Dass der Belgier, gerade mal 16 Jahre jung, eigentlich das Einverständnis seiner Eltern benötigt, um ein Arbeitspapier zu unterzeichnen, darüber wurde für die Aufnahme hinweggesehen. Die Botschaft zählte.

BVB verpflichtet Julien Duranville: Acht Millionen als Wetteinsatz

Doch Duranville ist nun mal noch jugendlich, acht Millionen Euro zahlen die Dortmunder an den belgischen Erstligisten RSC Anderlecht für den talentierten Außenspieler, der sich in den kommenden Jahren zu einem prägenden Borussen entwickeln soll. Eine Wette, wie sie der BVB häufig eingeht. Viel Zukunft steckt daher in dem schwarz-gelben Kader, aber auch genügend Gegenwart?

Eine neuer Jugendlicher beim BVB: Julien Duranville.
Eine neuer Jugendlicher beim BVB: Julien Duranville. © bvb

Diese Frage begleitet die Dortmunder in dieser Saison, und jetzt erwartet sie am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) bei Bayer Leverkusen ein Gegner, der fünf Spiele in Folge gewonnen hat, der sich unter Trainer Xabi Alonso stabilisiert hat, der vielleicht über ähnlich viel Potenzial verfügt wie die Borussia.


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Zumindest hat die Werkself schnelle Außenspieler. Moussa Diaby, Jeremy Frimpong und Amine Adli berauschen durch ein Tempo, das in Dortmund oft vermisst wird. Jamie Bynoe-Gittens soll diese Lücke füllen, ähnliches erhofft man sich von Karim Adeyemi, obwohl sich dieser eigentlich im Sturm wohlerfühlt. Bald könnte Julien Duranville die Außenbahn entlangrennen. Sonntag natürlich noch nicht.

BVB-Hinrunde: 17 Spiele, nur Rang fünf

Nach diesem Spiel wisse man, wohin der Weg führt, sagte Trainer Edin Terzic. „Sind wir die Mannschaft, die komplett mittendrin ist? Oder sind wir die Mannschaft, die sich wieder rankämpfen muss?“

Nach 17 Spielen steht der Vizemeister auf Rang fünf, das klingt dramatischer, als es ist. Der Rückstand auf den Zweiten Union Berlin beträgt nur zwei Punkte, die Neun-Punkte-Grube zum Tabellenführer FC Bayern hat sich durch die zwei Siege nach der Winterpause in eine Fünf-Punkte-Lücke verkleinert.

Dass die Zweifel trotzdem nicht verdrängt werden konnten, liegt an der Art und Weise, wie die Erfolge gegen Augsburg (4:3) und Mainz (2:1) zustande gekommen sind. Beide Spiele hätte Terzics Elf auch verlieren können, in beiden Spielen entglitt der Borussia im Verlauf der Partie die Kontrolle. Eigentlich müsste der Klub sein Glück nun aufgebraucht haben. Und jetzt wartet in Leverkusen eine Mannschaft, die sich seit Jahren über Konter definiert und die in Florian Wirtz wieder ihren herausragenden Gestalter zurückhat. Im vergangenen Jahr fehlte der 19-jährige Nationalspieler aufgrund eines Kreuzbandrisses.

„Die Konterabsicherung ist das eine Thema“, meinte Edin Terzic. „Aber wir müssen die Angriffe auch zu Ende spielen, damit wir mindestens eine Spielunterbrechung erreichen. Wir müssen sofort ins Gegenpressing kommen, um Konter im Keim zu ersticken.“

BVB-Kapitän Marco Reus kehrt zurück

Ob der Kader dies kann, dahinter steht ein Fragezeichen. Im Februar des vergangenen Jahres wurden die Dortmunder im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen beim 2:5 vorgeführt, damals verzweifelte noch Marco Rose an der Seitenlinie. Jetzt beschäftigt sich Edin Terzic mit ähnlichen Problemen.

In Leverkusen wird allerdings Kapitän Marco Reus nach seiner Erkältung wieder zur Verfügung stehen. Der gelbgesperrte Jude Bellingham kehrt zurück. „Es gibt eigentlich nur positive Nachrichten“, sagte Edin Terzic. Bis auf Thomas Meunier und Mateu Morey ist der zweitteuerste Kader Bundesliga damit komplett. Jetzt muss er nachweisen, dass er den Ansprüchen des BVB genügt.