Dortmund. Die BVB-Verträge der beiden Führungsfiguren laufen aus. Vielmehr als Einjahresverträge kann der Klub Mats Hummels und Marco Reus kaum anbieten.

Zu erkennen, dass er eigene Stern langsam sinkt, die eigene Größe schrumpft, gehört zu den größten Herausforderungen alternder Sportler. Eben noch wichtig, plötzlich Durchschnitt. Zuletzt ließ sich an Cristiano Ronaldo beobachten, wie schwer es fallen kann, das nahende Ende zu akzeptieren.

Sebastian Kehl kennt all die Veränderungen, die die letzten Meter einer Karriere mit sich bringen können. Im Frühling 2014, als Trainer Jürgen Klopp noch die Herzen der Dortmunder Fans erwärmte, verlängerte Kehl seinen Vertrag beim BVB um ein Jahr und kündigte damals bereits an, dass er danach aufhören werde.

2015: Sebastian Kehl verabschiedet sich beim BVB.
2015: Sebastian Kehl verabschiedet sich beim BVB. © firo

Hummels und Reus beim BVB: Beide Verträge laufen aus

Die Kapitänsbinde, die er damals noch trug, gab er ab. Und zwar ausgerechnet, wie man in solchen Fällen gerne schreibt, an Mats Hummels, mit dem Kehl nun fast neun Jahre später verhandeln muss. Hummels’ Vertrag läuft aus. Genauso wie der von Kapitän Marco Reus. Beiden kann Kehl als Sportdirektor kaum viel mehr als einen Einjahresvertrag anbieten, vielleicht mit der Option auf ein weiteres Jahr. Zu groß wäre ansonsten das Risiko, irgendwann zwei Großverdiener nur auf der Bank sitzen zu haben, was den notwendigen Generationswechsel lähmen würde.

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Lohnen kann sich das Einjahresmodell in jedem Fall, schon der FC Bayern verlängerte die Verträge seiner ehemaligen Ausnahmefußballer Franck Ribéry und Arjen Robben am Ende nur noch um zwölf Monate. Und Sebastian Kehl durfte in seiner letzten Saison noch einmal nach Berlin reisen, dort verlor Dortmund zwar das DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg 1:3. Würdevoll geriet der Abschied trotzdem, weil es ein selbstgewählter war.