Dortmund. Nach dem Abschied des langjährigen Präsidenten Reinhard Rauball organisiert der BVB sich einen sanften Übergang an der Vereinsspitze.
Mit überwältigender Mehrheit haben die Mitglieder des BVB am Sonntagnachmittag Reinhold Lunow (69) zum neuen Präsidenten des Vereins Borussia Dortmund gewählt. Es ist ein eher sanfter Übergang an der Spitze des Klubs, auf den 75 Jahre alten Reinhard Rauball folgt der nur sechs Jahre jüngere Lunow. Der Mediziner, der im Rheinland lebt, steht auch deshalb für Kontinuität, da er bereits seit 17 Jahren dem Präsidium angehört. Seit 2021 ist der langjährige Schatzmeister bereits Vertreter Rauballs. Bei der Wahl Lunows gab es unter den 989 anwesenden von insgesamt aktuell 168.163 Mitglieder des BVB nur vier Enthaltungen.
Der Westfale, geboren in Hemer, und wie er selber sagt, seitdem er sechs Jahre alt wurde, auf den Stadionrängen des BVB sozialisiert, sagt nach seiner Wahl, dass er die Werte des BVB hochhalten wolle und deshalb auch für die Grundwertecharta werbe, die später noch beschlossen werden solte. Zum umstrittensten Teil des vergangenen Jahres, den Vorwürfen des Psychoterrors durch einen Trainer bei der Handball-Bundesligamannschaft sagte Lunow: "Ich werde als Präsident sicherstellen, dass so etwas beim BVB nie wieder vorkommt."
BVB: Silke Seidel wird Nachfolgerin von Reinhold Lunow
Lunow skizzierte nach der Wahl die Leitlinien seiner Amtszeit„Es ist klar, dass die sportliche oder wirtschaftliche Entwicklung von Borussia Dortmund nicht auf Kosten unserer Werte oder unserer Identität gehen darf“. Lunow sagte: „Es wird uns auch in Zukunft gelingen, dass der e.V. nicht zu einer leeren Hülle wird, die nur existiert, um die Lizenzvorgaben des DFB zu erfüllen. Meine Vorstandskollegen und ich werden alles dafür tun, dass der Verein eine eigenständige, selbstbewusste Größe innerhalb der BVB-Familie bleibt.“
Auch interessant
Reinhard Rauball warb für seinen Nachfolger: "Reinhold Lunow ist Borusse durch und durch und ist mir in über 15 Jahren ein enger Freund geworden."
Mit Lunow wurde auch Silke Seidel gewählt. Die 60-Jährige, geboren und aufgewachsen in Dortmund rückt in Lunows bisherige Position nach, wird seine Stellvertreterin im Präsidium. Die Leitende Angestellte der Dortmunder Stadtwerke wurde ebenfalls mit sehr großer Mehrheit, bei einigen wenigen Gegenstimmen, gewählt.