Essen. Die Frauen-Mannschaften von Schalke und dem BVB spielen derzeit noch in unteren Ligen. Dabei bietet dieser Markt echtes Wachstumspotenzial.
Mal angenommen, Schalke 04 und Borussia Dortmund würden in der Frauen-Bundesliga mitmischen: Wie viele Fans würden ins Stadion drängen, um das Revierderby der Spielerinnen zu verfolgen?
Sicher mehr als 10.000.
Fußball verkauft sich über Geschichten, und das Revierderby gehört zu den mitreißendsten Duellen in Deutschland. Auch die weiblichen Teams würden die Menschen anziehen.
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Schaut man jedoch in die Frauen-Bundesliga, dann fehlen dort die großen Klubs aus dem Revier. Stattdessen hat sich der VfL Wolfsburg zur Großmacht entwickelt, der, bei allem Respekt, schon bei den Männern die meisten langweilt. Dazu kommen Vereine wie Turbine Potsdam, die SGS Essen, der SV Meppen, die alle Bemerkenswertes leisten, jedoch leider kaum Strahlkraft besitzen. Selbst gewiefteste Spindoktoren hätten Probleme, diese Liga zu vermarkten.
Über 80.000 im BVB-Stadion - das bleibt eine Illusion
Es bleibt eine Illusion, dass sich bei jedem Heimspiel über 80.000 Schwarz-Gelbe ins Stadion quetschen würden, wenn die Frauen in der höchsten Spielklasse um Punkte kämpfen würden. Aber: In Zeiten, in denen die Marketingverdienste bei den Männern stagnieren, die TV-Gelder leicht sinken, scheint es derzeit nur im Frauenbereich möglich zu sein, die (noch niedrigen) Einnahmen zu steigern. Hier besteht Wachstumspotenzial.
Hat der BVB diesen Trend verschlafen? Wenigstens hat der Klub ein Team. Sechsmal müssen die Frauen noch aufsteigen, um oben anzukommen. Vielleicht kann es den Verantwortlichen bald gar nicht schnell genug gehen.