Dortmund. Der FC Bayern führte beim BVB 2:0, am Ende hieß es 2:2. Ein tolles Spektakel – es besteht Hoffnung auf mehr Spannung. Ein Kommentar.
Darum lieben wir den Fußball. Wegen solcher Momente.
BVB-Stürmer Anthony Modeste lässt Dortmund jubeln
Borussia Dortmund schien erledigt zu sein. Der FC Bayern war auf dem besten Weg zurück zur Tabellenspitze, er war die dominante Mannschaft im Bundesliga-Topspiel, er führte mit 2:0 und erweckte zu diesem Zeitpunkt nicht den Eindruck, als könnte er noch in Gefahr geraten. Verrückt, dass es doch noch geschah. Und verrückt auch, wer am Ende der Hauptdarsteller des unerwarteten Spektakels war: Anthony Modeste, der bisher mit Recht vielkritisierte Neuzugang aus Köln, war schon am Anschlusstreffer durch Youssoufa Moukoko beteiligt – bevor er in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Ausgleich einköpfte.
Auf der Südtribüne bebte Beton. Diese Dramatik machte das Aufeinandertreffen der beiden deutschen Top-Klubs zum Ereignis.
Was heißt das jetzt für die Bundesliga? Zunächst mal nur, dass es oben noch eine Zeit lang interessant bleiben kann. An diesem Sonntag spielen noch Überraschungs-Tabellenführer Union Berlin und der punktgleiche Zweite SC Freiburg. Der FC Bayern und der BVB verfolgen sie auf Augenhöhe, momentan mit einem Punkt Rückstand.
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Für die Liga ist das wunderbar, auch wenn man natürlich damit rechnen muss, dass irgendwann wieder das Gesetz der Serie greift und die Bayern zu gewohnter Souveränität zurückkehren. Zu häufig ist das in den vergangenen Jahren passiert, als dass man jetzt schon voreilig Hochspannung über die gesamte Saison hinweg prophezeien könnte. Aber im Moment dürfen wir alle mal froh darüber sein, dass in der oberen Region der Tabelle nicht schon jetzt Langeweile herrscht.
BVB könnte der Bundesliga endlich Spannung schenken
Für den BVB kann dieses Unentschieden noch ganz viel wert sein. Die Mannschaft, die sich auch in dieser Saison wieder zu oft wankelmütig zeigte und es beim 2:3 in Köln leichtfertig versäumte, mit drei Punkten ins Top-Spiel gegen die Bayern zu gehen, müsste jetzt wissen, was sie braucht. Nämlich Überzeugung und Durchhaltevermögen. Vielleicht ist Borussia Dortmund ja doch dazu in der Lage, der Bundesliga in dieser Saison Spannung zu schenken.