Essen. Der BVB fiel in Köln in alte Muster zurück, die Trainer Edin Terzic beseitigen wollte. Und der FC Bayern reibt sich die Hände. Ein Kommentar.

Beim FC Bayern werden sie sich am Wochenende die Hände gerieben haben. Alles wie immer: Der Serienmeister meldet sich nach einer kleinen Herbstkrise zurück, während die Konkurrenz Federn lässt. Überraschungs-Tabellenführer Union Berlin hat seine erste Niederlage kassiert – okay, das musste mal passieren. Aber dass zeitgleich Borussia Dortmund, die zweite große Kraft im deutschen Fußball, beim 1. FC Köln verlor, spielte den Bayern natürlich perfekt in die Karten.

Auch die Ausfälle von Hummels und Reus dürfen für den BVB keine Ausrede sein

Wie soll man aus diesem BVB schlau werden? Es fiel zwar ins Gewicht, dass einige Stammkräfte ausgefallen waren, darunter die Routiniers Mats Hummels und Marco Reus sowie Torwart Gregor Kobel. Aber die Dortmunder Mannschaft, die in Köln auf dem Platz stand, hätte noch genügend Qualität haben müssen, um eine 1:0-Halbzeitführung nicht so aus der Hand zu geben. Sie hatte das Spiel doch weitgehend unter Kontrolle. Aber sie ließ es sich nach der Pause innerhalb von drei Minuten entreißen. Sie fand keine Antworten mehr auf die anhaltende Intensität der Kölner.

Warum passiert den Dortmundern so etwas immer wieder mal? Sie haben jetzt einen Trainer, der als Typ perfekt zu diesem Verein passt: Für Edin Terzic ist Borussia Dortmund nicht irgendein Arbeitgeber, es ist sein Herzensverein. Er verlangt Leidenschaft und lebt sie selbst vor. Die Neuzugänge wurden so ausgewählt, dass man sich durch ihre Präsenz mehr Stabilität und auch mehr positive Energie für die ganze Mannschaft versprechen konnte. Und trotz dieser Auffrischung fällt das Team zwischenzeitlich in alte Muster zurück.

Mehr News zum BVB

Mittelstürmer Modeste ist immer noch nicht beim BVB angekommen

Es gibt auch sportliche Gründe. Der BVB hat bisher elf Tore geschossen und zehn kassiert. Neun der Gegentore fielen, wenn Mats Hummels fehlte. Die beiden neu verpflichteten Nationalverteidiger Niklas Süle und Nico Schlotterbeck weisen noch nicht die gewünschte Konstanz auf. Und Anthony Modeste, als Platzhalter für Sebastien Haller geholt, ist in Dortmund immer noch nicht angekommen. Der BVB spielt mehr oder weniger ohne Mittelstürmer.

Am Samstag kommen die Bayern nach Dortmund. Die Chance, ihnen als neuer Tabellenführer mit breiter Brust und drei Punkten Vorsprung zu begegnen, hat der BVB in wenigen Minuten in Köln verspielt.