München. Der BVB hat gegen 1860 München 3:0 gewonnen. Dabei glänzte Donyell Malen - andere durften zunächst nur von der Bank aus zusehen.

Das Stadion an der Grünwalder Straße in München bietet eine angenehme Abwechslung von den Multifunktionsarenen des modernen Fußballs, bröckelnde Tribünen, fehlende Überdachung, die Fans können hier noch nah an die Spieler heranrücken. Am Freitagabend, der BVB hatte kurz zuvor 3:0 bei 1860 München gewonnen, warteten einige an der Plexiglasscheibe, die den Zugang zu den Kabinen eher notdürftig abriegelte und klopften immer dann, wenn einer ihrer Lieblinge in Richtung Innenraum verschwinden wollte. Zumindest Dortmunds Kapitän Marco Reus bewegten sie so zu einem Foto, kurz lächeln, verabschieden.

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In den 90 Minuten zuvor zeigte sich allerdings, dass ein alterndes Stadion Traditionalisten vielleicht erfreuen mag, dass es jedoch auch darauf hindeutet, dass dem Klub, der darin seine Spiele aufführt, Geld fehlt, um mit den Großen schrittzuhalten. 1860 träumt in der Dritten Liga von einer Rückkehr auf höhere Ebenen, die millionenschweren Gäste aus Dortmund hören stattdessen regelmäßig die Champions-League-Hymne, am Freitagabend rauschten sie über ihren Gegner hinweg, Donyell Malen (8.), Jude Bellingham (31.) und Karim Adeyemi (35.) trafen.

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BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hebt Donyell Malen hervor

Nach einer komplizierten Vorbereitung, die vom Hodentumorfund bei Sebastien Haller überschattet wurde, präsentierte sich der BVB in beachtlicher Frühform. „Wir waren griffig, haben nichts zugelassen, insgesamt hätte der Sieg deutlich höher ausfallen können, sogar müssen. Wir können sehr zufrieden sein“, meinte Sportdirektor Sebastian Kehl. Insbesondere Malen habe ihm sehr gut gefallen. Dieser wirke frischer, leichter, positiver. „Sein Selbstvertrauen konnte man heute sehen.“

Das Tempo von Malen konnte Staunen hervorrufen. In Verbindung mit Adeyemi, der auf der anderen Seite, also der rechten, über den Platz wetzte, ließ sich erahnen, dass die beiden in der kommenden Saison einigen Abwehrspielern Probleme bereiten könnten.

Niklas Süle, vom FC Bayern zum BVB gekommen, berührt den Ball, in der Halbzeit musste er in der Kabine bleiben.
Niklas Süle, vom FC Bayern zum BVB gekommen, berührt den Ball, in der Halbzeit musste er in der Kabine bleiben. © dpa

BVB empfängt am kommenden Samstag Bayer Leverkusen

Die nächste Probe wartet am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky), dann empfängt der BVB am ersten Bundesliga-Spieltag Bayer Leverkusen. „Wo wir stehen, kann man jetzt noch nicht sagen“, erklärte Kehl. „Wir wissen, dass nächste Woche eine deutlich andere Qualität auf uns zukommt.“

Donyell Malen wirke frischer, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl, zu bestaunen war dies beim BVB-Sieg in München.
Donyell Malen wirke frischer, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl, zu bestaunen war dies beim BVB-Sieg in München. © firo

Feststellen lässt hingegen bereits, dass es erste Verlierer unter Trainer Edin Terzic zugeben scheint. In München mussten Thorgan Hazard und Julian Brandt lange auf der Bank sitzen bleiben, als erster Offensivspieler wurde Jamie Bynoe-Gittens (17) eingewechselt. Zudem durften die Neuzugänge Niklas Süle (hier im Portrait) und Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung beginnen, Mats Hummels blieb trotz einer starken Vorbereitung zunächst draußen. Erst in der zweiten Halbzeit kam der Weltmeister von 2014 für Süle ins Spiel, bei dem der Oberschenkel zwickte.

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Edin Terzic betont gerne, wie wichtig ein qualitativ vollbesetzter BVB-Kader sei, dass jeder Spieler eine Bedeutung habe. Ein erster Fingerzeig waren diese Entscheidungen trotzdem.