Dortmund. In Dortmund werden auch in diesem Sommer Millionen bewegt. Alle BVB-Zahlen zu den Transfers von Erling Haaland und Karim Adeyemi.
Am Dienstagnachmittag ist es ein Satz, der endlich von offizieller Seite Klarheit schafft in diesem aufsehenerregenden Transfer, über den schon so viel geschrieben und spekuliert wurde. „Manchester City bestätigt, dass wir mit Borussia Dortmund eine grundsätzliche Einigung über den Wechsel von Stürmer Erling Haaland erzielt haben“, schreibt der englische Tabellenführer in den Sozialen Medien – schon rast die Botschaft durch das Internet. Doch damit nicht genug.
Nur kurz danach haben auch die Dortmunder Neuigkeiten bei einem anderen vieldiskutierten Wechsel: Nationalspieler Karim Adeyemi wechselt von Red Bull Salzburg ins Ruhrgebiet.
Am Dienstag verschwindet also der Nebel bei zwei entscheidenden Personalfragen der Borussia. Und natürlich werden dabei wie im Spitzenfußball üblich Summen bewegt, die Schwindel auslösen können.
Vor allem bei dem Wechsel von Erling Haaland, der 21-jährige Norweger konnte seine Zukunft durch eine Ausstiegsklausel in seinem eigentlich bis 2024 gültigen Vertrag selbst bestimmen. Künftig soll er laut englischen Medien fast 500.000 Euro in der Woche verdienen und damit in Dimensionen vorstoßen, die in Dortmund undenkbar wären.
BVB zahlt 30 Millionen Euro an Karim Adeyemi
Um die genaue Höhe der Ausstiegsklausel machen die Beteiligten ein Geheimnis, allerdings hat der BVB als börsennotierter Verein am Dienstag eine Ad-hoc-Meldung veröffentlicht, in der der Klub die Einnahmen aus dem Haaland-Transfer auf 35 bis 40 Millionen Euro schätzt. Was allerdings nicht die Ablösesumme ist. Denn von dem Betrag, den Manchester City überweist, müssen Steuern abgezogen werden, die Agentur des kürzlich verstorbenen Beraters Mino Raiola erhält einen großen Anteil, es gibt weitere Verrechnungen. Die im Januar 2020 nach dem Kauf von Erling Haaland aus Salzburg festgeschriebene Ablösesumme liegt bei rund 75 Millionen Euro. Der Transfer von Karim Adeyemi hat da ein geringeres Ausmaß. Dortmund zahlt 30 Millionen plus mögliche Boni an Salzburg, der 20-Jährige hat einen Fünfjahresvertrag unterschrieben.
„Als kleiner Junge war ich fasziniert vom schwarz-gelben Tempofußball“, sagt der gebürtige Münchener und meint damit die Zeit unter Trainer Jürgen Klopp, so lange liegt diese mittlerweile schon zurück. „Ich habe bewusst langfristig unterschrieben, weil ich davon überzeugt bin, dass wir eine spannende Mannschaft sein werden, die mit der Unterstützung der fantastischen Dortmunder Fans mittelfristig in der Lage sein wird, um Titel mitzuspielen und sie auch gewinnen zu können.“
Der Offensivspieler wurde in der Jugend einst beim FC Bayern aussortiert, musste deswegen einen Umweg bei der SpVgg Unterhaching nehmen, ehe ihn Salzburg unter Vertrag nahm. Beim österreichischen Meister dribbelte er sich auf die Einkaufszettel zahlreicher Klubs, der BVB schaffte es schließlich, ihn zu überzeugen.
„Nach den Transfers von Niklas Süle und Nico Schlotterbeck bekommen wir in Karim Adeyemi für die kommende Saison einen weiteren sehr spannenden Spieler“, meint der künftige Sportdirektor Sebastian Kehl. „Seine Schnelligkeit und Torgefahr sind beeindruckend, und obwohl Karim mit gerade einmal 20 Jahren fußballerisch und athletisch schon sehr weit ist, sehen wir enormes Entwicklungspotenzial in ihm.“
Adeyemi soll eine Art verspäteter Ersatz für Jadon Sancho sein, den es vor einem Jahr zu Manchester United zog. Ein Nachfolger für Haaland soll trotzdem noch verpflichtet werden. Neben jungen Perspektivspielern bemüht sich der BVB dabei auch um Sebastien Haller (27) von Ajax Amsterdam.
Erling Haaland verlässt den BVB - der Liga fehlt eine Attraktion
Die Qualitäten von Erling Haaland werden sie in Dortmund trotzdem vermissen. Er verlieh dem Offensivspiel von Beginn an Spektakel, wuchtete sich zu zahlreichen Toren und ist längst europaweit ein Star. Der Bundesliga fehlt daher künftig eine Attraktion, und die Borussia muss wieder mal einen begnadeten Fußballer ersetzen. In den vergangenen Jahren verließen unter anderem Mario Götze, Ousmane Dembélé, Pierre-Emerick Aubameyang, Henrikh Mkhitaryan, Robert Lewandowski und Jadon Sancho den Verein, um Größeres zu erreichen. Nicht bei allen ging der Plan auf.
Auch Erling Haaland muss sich erst mal beweisen unter Pep Guardiola. In Manchester setzt der Trainer weiterhin auf viel Ballbesitz, er lässt einen technisch enorm anspruchsvollen Fußball spielen. Die Champions League hat der 51-Jährige jedoch noch nicht mit City gewinnen können – trotz zahlreicher Investitionen. Haaland soll nun seinen Teil dazu beitragen, um diesen lang ersehnten Erfolg zu schaffen.