Dortmund. Der Abgang von Erling Haaland vom BVB zu Manchester City rückt häher. Als einen potenziellen Nachfolger hat Dortmund Sebastien Haller im Blick.
Überraschend sind die Nachrichten nicht mehr wirklich. Dass Erling Haaland Borussia Dortmund im Sommer verlassen will, ist seit Wochen, wenn nicht Monaten eines der am schlechtesten gehüteten Geheimnisse in der Fußballbranche. Nun aber biegt die ewige Transfersage endlich auf die Zielgerade ein.
BVB: Erling Haaland zum Medizincheck in Brüssel
Nach Informationen des belgischen „Nieuwsblad“ habe der 21-Jährige am Montag die Untersuchungen im Erasmus-Krankenhaus in Brüssel absolviert. Eine Quelle dafür gab die Zeitung nicht an.
Für den trainingsfreien Montag hatte der BVB Haaland nach Informationen dieser Redaktion die Erlaubnis erteilt, persönliche Angelegenheiten zu regeln – und das war offenbar erfolgreich: Der norwegische Torjäger und Premier-League-Spitzenreiter Manchester City sollen sich auf einen Vertrag geeinigt haben, berichtet das englische Portal „The Athletic“. In Kürze wird also der Abschied offiziell werden, dank einer Ausstiegsklausel über mindestens 75 Millionen Euro.
Ein Szenario, auf das der BVB sich seit Monaten vorbereitet. Karim Adeyemi wird in diesen Tagen verpflichtet werden – allerdings ist der schnelle, dribbelstarke Angreifer als Spielertyp eher ein verspäteter Ersatz für den vor einem Jahr abgewanderten Jadon Sancho als für Haaland. Auf körperliche Wucht und Präsenz im Sturmzentrum wollen die Dortmunder auch in der kommenden Saison nicht verzichten, deswegen steht auch ein echter Mittelstürmer auf dem Wunschzettel.
Elf Tore in der Champions League
Und nach Informationen dieser Redaktion ist auf eben diesem Zettel neben vielen begabten, entwicklungsfähigen Spielern auch ein erfahrener, international gestählter Torjäger zu finden: Sebastien Haller, 27 Jahre alt und aktuell in Diensten von Ajax Amsterdam.
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Haller traut man zu, ohne große Anlaufzeit eine ähnlich wichtige Rolle im Sturmzentrum wie Haaland einzunehmen. Elf Tore in acht Champions-League-Spielen in der laufenden Saison untermauern seine internationale Klasse – die auch der BVB zu spüren bekam: Zwei Tore erzielte Haller, als Ajax den Dortmundern eine gewaltige 4:0-Abreibung verpasste.
Der BVB hat Sebastien Haller schon lange auf dem Zettel
Der gebürtige Franzose, der für die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste spielt, ist zwar längst nicht so schnell wie Haaland. Mit 1,90 Metern Körpergröße und 82 Kilogramm aber bringt er beste körperliche Voraussetzungen für beinharte Duelle mit Innenverteidigern mit – und dank starker Technik kann er lange Bälle gut annehmen, abschirmen und weiterverteilen.
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Den Stürmer hatte der BVB schon im Auge, als der noch in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt spielte – da war er allerdings zu teuer: 50 Millionen Euro zahlte der Premier-League-Klub West Ham United, doch im vor allem auf Abwehrarbeit fokussierten System von Trainer David Moyes kam Haller überhaupt nicht zurecht, immer häufiger saß er auf der Bank. Nur anderthalb Jahre später zog er für 22,5 Millionen Euro weiter zu Ajax Amsterdam – wo er dank offensiver Spielweise wieder regelmäßig knipst und in seiner ersten Champions-League-Saison für ordentlich Furore sorgte. Der Preis ist damit wieder gestiegen – aber nicht in jede schwindelerregenden Höhen, in denen er zu Frankfurter Zeiten lag. Für den BVB wäre er nach Informationen dieser Redaktion bezahlbar.
Dortmund hat noch weitere Kandidaten
Allerdings hat der BVB noch einige Stürmer im Auge, die ins übliche Beuteschema des entwicklungsfähigen Spielers passen – und gegebenenfalls für gutes Geld weiterverkauft werden können.
Benjamin Sesko, 18 Jahre alte und 1,94 Meter großer Slowene in Diensten von RB Salzburg, ist eine hochbegabte Alternative, die allerdings in der laufenden Saison mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Auch Adam Hlozek (19) von Sparta Prag und Hugo Ekitike (19) von Stade Reims hat der BVB genauestens im Blick.