Dortmund. Der BVB hat die eigenen Missstände erkannt und hat auf dem Transfermarkt einiges vor. Der Titelkampf könnte spannender werden. Ein Kommentar.
Michael Zorc, in Dortmund geboren, in Dortmund gespielt, in Dortmund große Millionensummen bewegt, wird am Samstag sein letztes Heimspiel in leitender Funktion erleben. Kurz vor dem Abschied als BVB-Sportdirektor betont der 59-Jährige gerne, dass bei der Borussia auch ein zweiter Platz als Erfolg angesehen werden müsse.
Jedoch verstellt Gewohnheit häufig den Blick auf Erreichtes. Die Dortmunder haben ihren Status als zweite Kraft in Deutschland festbetoniert und einen so starken Kader beisammen, dass selbst in holprigen Spielzeiten wie dieser die Champions-League-Qualifikation nie in Gefahr gerät. Aber die Fans sehnen sich nach mehr.
BVB-Transfer von Karim Adeyemi steht kurz bevor
Ähnlich ergeht es dem FC Bayern, der durch den zehnten Meistertitel in Folge bemerkenswertes erreicht hat und trotzdem kaum Begeisterung hervorruft. In München braucht es schon den Champions-League-Titel, um echte Glücksgefühle zu erzeugen. Die beiden Branchengrößen haben sich vom Rest der Liga entfernt (nur RB Leipzig kann mithalten), und weil sie sich gegenseitig nicht gefährden, herrscht Tristesse an der Spitze.
Dabei sollte aber nicht dieser Transfersommer in Dortmund unterschätzt werden. Die Verantwortlichen haben erkannt, dass sich etwas ändern muss. Die Transfers von Niklas Süle und Nico Schlotterbeck sind bereits festgezurrt, der von Karim Adeyemi steht kurz bevor. Auch für Erling Haaland könnte in Sebastien Haller ein aufsehenerregenderer Ersatz kommen als zunächst angenommen. Der BVB will an den FC Bayern heranrücken.
Nur: Durch diese Wechsel wächst der Druck, dass die kommende BVB-Spielzeit erfolgreicher verläuft als die aktuelle.