Essen. Der BVB will mit dem Benefizspiel gegen den ukrainischen Klub Dynamo Kiew am Dienstag ein Zeichen setzen. Das ist lobenswert. Ein Kommentar.

Zwei seiner besten Freunde kämpfen für die Ukraine an der Front. Alan Aussi, 20, weiß nicht, ob er sie wiedersieht. Er sagt: „Und ich bin hier und spiele Fußball.“ Es wirkt absurd – nicht nur für ihn. Seine Freunde riskieren ihr Leben, er darf seiner Passion nachgehen. Und doch ist der Umstand, dass Jungprofi Alan Aussi heute beim Benefizspiel im Dortmunder Stadion auf dem Rasen stehen wird, ein wichtiges Zeichen. Ein Zeichen des Widersetzens, ein Zeichen des Nichtaufgebens. Eines, das von Dortmund aus in die Welt gesendet wird.

Der BVB hofft auf ein volles Stadion gegen Dynamo Kiew.
Der BVB hofft auf ein volles Stadion gegen Dynamo Kiew. © dpa

Der Sport ist ein Brückenbauer und einende Kraft

Der Sport und vor allem seine Macher und Funktionäre mussten zuletzt eine Menge – berechtigte – Kritik einstecken. Sei es aufgrund der Menschenrechtslage bei Olympia-Ausrichter China oder WM-Veranstalter Katar. Sei es wegen horrender Summen, die Investoren in den Profifußball pumpen. Doch der Sport ist mehr als Kommerz und Wettbewerb, er ist Brückenbauer und einende Kraft. Er lehrt Integration, Zusammenhalt und Verantwortung ganz nebenbei – auf dem Bolzplatz, in der Trainingshalle.

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Das Benefizspiel gegen Dynamo Kiew ist Ausdruck dieser Kraft. Borussia Dortmund wird seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und nutzt seine internationale Strahlkraft, um ein Symbol für Frieden auszusenden. Der Verein nahm nicht nur einen um Hilfe bittenden Profi auf. Er gibt auch Dynamo eine Bühne, um weiter darauf aufmerksam zu machen, dass in einem gar nicht so fernen Teil Europas Menschen wegen eines widerwärtigen Angriffs ganz andere Sorgen haben als eine verspielte Meisterschaft.

Im gesamten Sport gab es zuletzt viele Gesten der Solidarität. Das ist gut so. Jede Form der Unterstützung zählt. Selbst wenn das bedeutet, einfach nur Fußball zu spielen.