Dortmund. Erstes Spiel, erstes Tor – BVB-Talent Tom Rothe erlebte gegen Wolfsburg ein traumhaftes Debüt. Der 17-Jährige genoss den Moment.

Tom Rothe grinste ein sehr breites Grinsen, als er um 17.46 Uhr die Mannschaftskabine von Borussia Dortmund verließ und sich auf den Heimweg machte. Hinter dem 17-Jährigen lag ein Fußball-Nachmittag, den er selbst als „nicht so schlecht“ bezeichnete, was getrost als Untertreibung des Jahres durchgehen durfte: Der junge Linksverteidiger aus der U19 von Borussia Dortmund hatte sein Profidebüt gefeiert, er hatte dabei einen 6:1 (5:0)-Sieg gegen den VfL Wolfsburg erlebt – und er hatte diesen Sieg auch noch eingeleitet, als er in der 24. Minute per Kopf zum 1:0 traf. Und das ausgerechnet vor der Südtribüne, der legendären Dortmunder Stehplatztribüne, wo die lautesten und treuesten Fans stehen.

Gänsehaut nach dem Premierentreffer

„Jule hat einen super Ball geschlagen, ich habe ihn gut getroffen“, schilderte Rothe diesen besonderen Moment. „Ich habe dann ein, zwei Sekunden gebraucht, bis ich realisiert habe, dass der Ball drin ist.“ Spätestens aber, als das ganze Stadion im Überschwang seinen Namen brüllte, war die Sachlage klar. „Da hatte ich eine Gänsehaut, das war unglaublich“, meinte der Linksverteidiger.

Er hatte erst tags zuvor erfahren, dass er gegen Wolfsburg in der Startelf stehen würde, weil sich Thorgan Hazard nach dem Abschlusstraining mit Muskelproblemen im Rücken abmeldete. „Das war vielleicht gar nicht so schlecht, so hatte ich nicht viel Zeit, darüber nachzudenken“, schmunzelte Rothe. „Ich bin aber nicht so gut eingeschlafen wie sonst“, schob er nach und lachte.

BVB-Trainer Rose: „Der Junge hat es hervorragend gemacht“

Die Nervosität war ihm auch auf dem Platz zunächst anzumerken, sie legte sich aber bald. „Der Junge hat es hervorragend gemacht“, lobte Trainer Marco Rose. „Aufgrund der personellen Situation war es and er Zeit, ihn mal reinzuschmeißen. Und er hat gezeigt, dass wir das zu Recht getan haben.“ Rothe nämlich sei „von Anfang an im Spiel gewesen, er hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen“, lobte Rose weiter: „Es war so, wie ich es von Tom kenne, ein sehr abgeklärtes Spiel für sein Alter und dafür, dass es sein erstes Bundesligaspiel war.“

Rothe selbst blieb bescheiden, auf die Frage nach weiteren Einsätzen verwies er auf Raphael Guerreiro und Nico Schulz, seine Konkurrenten auf der linken Seite. Rose aber machte ihm durchaus Hoffnung, dass dieser erste nicht der letzte Einsatz gewesen sein muss: „Das muss ein Ansporn für mehr sein, das hoffe ich für ihn und für den Klub. Es ist für einen Verein wie Borussia Dortmund sehr wichtig, dass man immer wieder Jungs aus dem Nachwuchs in die eigene Mannschaft einbauen kann, auf die wir dann stolz sein können.“

Bei Tom Rothe zumindest in der erste Schritt gelungen.