Stuttgart. Julian Brandt stand gar nicht in der BVB-Startelf - und wurde in Stuttgart doch zum Matchwinner. Zwei andere Offensivspieler enttäuschten.

Gregor Kobel: Musste in der ersten Halbzeit eine gewaltige Schrecksekunde überstehen, als Marmoush frei vor ihm auftauchte, den Ball aber über das Tor löffelte (23.). Selten gefordert - aber mit überragender Parade gegen Sosas Schlenzer (80.).

Note: 2,5

Emre Can: Stand nach seinem folgenschweren Patzer beim 1:4 gegen RB Leipzig unter verschärfter Beobachtung - was ihn nicht von dem einen oder anderen wagemutigen Moment im Spielaufbau hielt. Diesmal ging es meist gut, wirklich souverän aber war das nicht - auch nicht immer im Defensivzweikampf. Meist aber hatte er den gefährlichen Sosa unter Kontrolle - bis er in der Schlussphase arg ins Wackeln geriet.

Note: 3,5

Mats Hummels (bis 45.): Es war kein ganz leichtes Spiel in der Innenverteidigung und es gab Momente, da war er den Anforderungen nicht gewachsen. Ließ etwa Tiago Tomas entwischen und hatte Glück, dass dem recht frei vor dem Tor der Ball etwas versprang (22.). Auch im Aufbau nicht immer glücklich - aber ein Gegentor blieb ihm erspart. Zur Halbzeit mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt.

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Note: 3,5

Manuel Akanji: Auch er hatte Momente drin, die er besser hätte lösen können. Vor der Möglichkeit von Tiago Tomas verpasste er das rechtzeitige Herausrücken (22.), vor Marmoushs Großchance sah er nicht, dass Guerreiro auf der linken Seite eine gewaltige Lücke klaffen ließ, die er hätte schließen können (23). Die wesentlichen Fehler aber lagen jewiels bei anderen und im zweiten Durchgang war der Schweizer sehr viel souveräner.

Note: 2,5

Raphael Guerreiro (bis 75.): Linksverteidiger heißt seine Position, mit Verteidigen aber hat Guerrerio nicht allzu viel am Hut - das wurde in Stuttgart besonders deutlich. Nach vorne einige gute Momente, zum Beispiel eine Direktabnahme, die den Außenpfosten streifte (8.). In seinem Rücken aber ließ er gewaltige Räume offen. Ließ eine gute Chance aufs 2:0 liegen (65.).

Note: 4

Mahmoud Dahoud (bis 36.): Kein besonders auffälliger Auftritt in der Anfangsphase. Solider Ballverteiler ohne großen Aussetzer und ohne Highlight. Musste nach einer guten halben Stunde mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden.

Note: 3

Jude Bellingham: Leitete mit seinem Steilpass auf Haaland das 1:0 ein (12.) und war auch ansonsten einer der präsenteren Dortmunder - in der Arbeit nach hinten aber zeigte er wieder einmal Luft nach oben.

Note: 3

Giovanni Reyna (bis 6.): Der US-Amerikaner bleibt vom Pech verfolgt: Nicht einmal eine Minute war gespielt, da vertrat er sich unglücklich und musste mit einer Muskelverletzung vom Platz - seine dritte derartige Blessur in dieser Saison, in der er mehr in der Reha als auf dem Platz zu finden war.

Ohne Note.

Thorgan Hazard: Tauchte mal links auf, mal rechts, mal im Zentrum - hinterließ aber nirgends bleibenden Eindruck. Das kann er deutlich besser.

Note: 5

Erling Haaland: Erfasste die Situation blitzschnell, als sich zwei Stuttgarter Abwehrspieler über den Haufen liefen. Ein Sprint, ein kurzer Blick, ein Pass ins Zentrum auf Brandt - und es stand 1:0 (12.). Danach unsichtbar, brachte im ersten Durchgang nicht einen Torschuss zustande. War mal ein Muster an Einsatzwillen und Leidenschaft, wirkt inzwischen aber viel zu oft lust- und teilnahmslos. Von den Kollegen allerdings auch nur ganz selten sinnvoll ins Spiel gebracht.

Note: 4,5

Marco Reus: Scheiterte mit feinem Hackentrick an Müller (17.). Sehr umtriebig, viel unterwegs, aber selten kam das Kurzpassspiel mit den Kollegen zustande, das seine besondere Stärke ist. Kämpferisch wie immer ein Vorbild, spielerisch gab es zu wenige Momente wie in der 60. Minute, als sein Schuss aus 20 Metern das Tor nur knapp verfehlte. Hatte immerhin beim 2:0 die Füße im Spiel (71.).

Note: 3

Julian Brandt (ab 6.): Kam für Pechvogel Reyna und war dann gleich im Glück, als er im Zentrum mitlief, den Ball von Haaland mustergültig serviert bekam und ihn nur ins leere Tor drücken musste (12.). Danach sehr präsent, bereitete auch eine gute Chance von Reus vor (17.). Hatte aber auch unglückliche Momente - etwa, als er bei einem aussichtsreichen Konter wegrutschte und den Ball nicht ins Zentrum brachte (27.). Insgesamt aber einer seiner besseren Auftritte - spätestens, als er den Treffer zum 2:0 mit feinem Pass auf Reus einleitete und dann aus der Distanz mit etwas Hilfe von Stuttgart-Torhüter Müller ins Tor wuchtete (71.). Note: 1,5

Axel Witsel (ab 36.): Kam für Dahoud. Konzentrierte sich vor allem darauf, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, spielte daher meist quer und nach hinten. Das brachte ihm eine überragende Passquote, der Mannschaft auch mehr Sicherheit, aber wenig Raumgewinn. Wagte im zweiten Durchgang immerhin einige zarte Vorstöße.

Note: 3

Dan-Axel Zagadou (ab 46.): Kam für Hummels und präsentierte sich hinten meist souverän im Zweikampf - gegen allerdings bis auf die Schlussphase längst nicht mehr so stürmische Stuttgarter.

Note: 3

Marius Wolf (ab 75.): Kam für Guerreiro und bleibt wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.