Stuttgart. Borussia Dortmund besiegt den VfB Stuttgart 2:0 durch zwei Brandt-Tore. Doch gleich drei BVB-Spieler mussten verletzt ausgewechselt werden.

Vermutlich muss es Dortmunds Trainer Marco Rose in Stuttgart so vorgekommen sein, als würde ein besonders heimtückischer Autor das Drehbuch für diese Saison schreiben. Die Borussia hat schon viele Verletzungen beklagt, in Stuttgart kamen in den ersten 45 Minuten zwei weitere hinzu. Erst musste Giovanni Reyna runter, dann Mahmoud Dahoud, beide Profis hatte Rose nach der 1:4-Niederlage gegen RB Leipzig neu in die Startelf berufen.

Es gehört jedoch genauso zu dieser Spielzeit, dass es die Schwarz-Gelben schaffen, trotz der Enttäuschungen und Widrigkeiten Begegnungen wie die am Freitagabend zu gewinnen. Der BVB setzte sich gegen den abstiegsgefährdeten VfB Stuttgart 2:0 (1:0) vor 58.248 Fans durch und festigte damit Rang zwei, Julian Brandt erzielte beide Treffer (12./71.).

BVB-Profi Reyna verlässt Feld mit Tränen in Augen

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Jener Brandt war früh für Reyna gewechselt worden. Denn das Spiel war gerade angepfiffen, schon fasste sich der US-Amerikaner an seinen Oberschenkel. Der 19-Jährige hat bereits einige Rückschläge erlebt, Tränen füllten seine Augen, die Mitspieler versuchten, ihn zu trösten. Der Plan von Rose wurde früh zerknüllt. Nur knapp eine halbe Stunde nach der Reyna-Verletzung verdrehte sich Dahoud die Schulter, Axel Witsel betrat den Rasen (36.).

Allerdings war es in der Zwischenzeit der eingewechselte Brandt, der dafür sorgte, dass die Fans der Borussia jubeln durften, wenn auch mit Verzögerung (12.). Schiedsrichter Harm Osmers wähnte Vorlagengeber Erling Haaland im Abseits, deswegen nahm er das Tor zunächst zurück, ehe ihn Videoassistent Guido Winkmann korrigierte.

Stuttgarter finden Lücken in BVB-Defensive

Der BVB führte, fast folgte das zweite Tor, wenige Momente später scheiterte Kapitän Marco Reus mit der Hacke an Torhüter Florian Müller (17.). Doch auch die Stuttgarter schafften es, Lücken im Dortmunder 4-3-3 zu finden. Wie in der 23. Minute, als Orel Mangala einen hohen Pass auf Tiago Tomás spielte, der eine Menge Raum vor Torhüter Gregor Kobel zur Verfügung hatte, den Ball allerdings knapp über das Tor streichelte.

Glück für Roses Elf, der es an Einfällen in der Offensive mangelte, obwohl die Stuttgarter durchaus Platz anboten. Die Borussia nutzte viele Umschaltmöglichkeiten nicht, meistens geriet ein Pass zu ungenau. Etwa in der 43. Minute, in der Dortmund nach vorne rauschte, Julian Brandt auf Thorgan Hazard flankte. Der Belgier suchte den Kopf von Marco Reus, aber der Kapitän streckte sich vergeblich, um den Ball zu erreichen.

Halbzeit-Aus für BVB-Profi Hummels

In der Halbzeitpause, so viel zum heimtückischen Drehbuchautor, musste in Mats Hummels der dritte BVB-Profi passen, sein Oberschenkel schmerzte. Dan-Axel Zagadou bekam deswegen die Gelegenheit, sich in der Abwehr zu beweisen. Er stemmte sich gegen die anrennenden Stuttgarter, die sich für die zweite Halbzeit etwas vorgenommen hatten, schließlich kämpfen die Schwaben gegen den Abstieg. Mangala spielte Tomás frei, der zu überhastet abschloss (52.). Knapp zehn Minuten später schlenzte Pascal Stenzel (ausgebildet in Dortmund) den Ball knapp über die Latte.

Auf der Gegenseite blieb Haaland größtenteils unsichtbar, Reus bemühte sich vergeblich. Genauso wie Hazard. Donyell Malen hatte es gar nicht in den Kader geschafft. Die Dortmunder Offensive hat schon mal mehr Spektakel geboten. Linksverteidiger Raphael Guerreiro scheiterte aus kurzer Entfernung (66.). Außerdem übernahm Julian Brandt Verantwortung, sein Fernschuss landete in der rechten Ecke (71.). Die Entscheidung, den Stuttgartern fiel nicht mehr viel ein.

Weiter geht es für Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in einer Woche gegen den VfL Wolfsburg. Wie es bis dahin den Verletzten geht, bleibt abzuwarten.

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