Dortmund. Das 1:4 gegen RB Leipzig bedeutet für den BVB die nächste Enttäuschung – und unterstreicht, dass im Sommer einiges passieren muss. Ein Kommentar.

Warum endet die Saison für Borussia Dortmund mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit einem Titel? Wer nach Antworten darauf sucht, muss sich nur das Topspiel gegen RB Leipzig anschauen. 20 Minuten lang war es tatsächlich ein Topspiel der Dortmunder, die den Gegner regelrecht einschnürten, die sich Chancen herausspielten und hinten sicher standen.

BVB-Team fehlt die Konstanz

Aber die Dortmunder Mannschaft ist noch wechselhafter als das Wetter im April, ihr fehlt die Konstanz – zumindest in den Bereichen, in denen sie wünschenswert wäre. In der Disziplin „Wir schenken dem Gegner Tore“ hat sie längst eine beeindruckende Konstanz erreicht. Diesmal war es Emre Can, der den Ball im Aufbau verlor und den Anfang vom Ende einleitete.

Denn, und das ist Problem Nummer zwei: Die BVB-Mannschaft ist überhaupt nicht gut darin, Rückschläge und widrige Spielverläufe wegzustecken. Nach dem 0:1 war es plötzlich ein anderes Spiel. Das lag in Teilen daran, dass RB Leipzig sein Spiel etwas änderte, weniger Räume bot, die Dortmund hätte bespielen können. Es lag aber auch daran, dass die Hausherren ihr Spiel nicht mehr mit der gleichen Überzeugung durchzogen.

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Arbeit von BVB-Trainer Marco Rose überzeugt intern

Das Spiel aber lieferte nicht nur Erkenntnisse für die Rückschau, nicht nur Erklärungen, warum die Saison bislang so läuft, wie sie eben läuft. Es half auch beim Blick in die Zukunft. Trainer Marco Rose ist vorerst nicht Hauptadressat für Kritik, seine Idee für dieses Spiel war eine gute, seine Arbeit überzeugt intern. Die BVB-Verantwortlichen haben aber längst erkannt, dass sie einen Umbruch brauchen, dass sie ihre Idee modifizieren müssen. Der BVB benötigt widerstandsfähigere Spieler, körperlich und mental. Erfahrene Akteure, die eine solche Sicherheit ausstrahlen, dass die gesamte Mannschaft sich an ihnen festhalten kann. Ein, zwei davon sollten im Sommer kommen, wenn der Traum vom Titel noch einmal wahr werden soll – und, ebenso wichtig: wenn man den Rang als zweite Kraft im deutschen Fußball vor Leipzig verteidigen will.