Essen. Am 20. März sollen in Deutschland die meisten Corona-Einschränkungen wegfallen. Die Fanszenen in Deutschland fordern das auch für den Fußball.

"Fußball für alle" - so haben die Fanszenen Deutschlands ihre aktuelle Wortmeldung überschrieben. Und was sie damit meinen, das macht der Verbund fast aller Fankurven von der Bundes- bis hinunter in die Regionalliga schnell klar: Fußball ohne Corona-Einschränkungen. Sollten wie erwartet zum 20. März alle tiefergreifenden Maßnahmen in Deutschland fallen, sollte dies auch für den Fußball gelten, fordert der Verbund.

"Wir gehen davon aus, dass auch beim Stadionbesuch wieder Normalität einkehrt", heißt es in der Mitteilung. "Die Einschränkungen der vergangenen Monate dürfen die Pandemie nicht überdauern. Die letzten zwei Jahre Fußball waren alles, nur nicht unsere Normalität und dürfen auch niemals dazu werden!"

Konkret bedeute dies: Die volle Auslastung der Stadien inklusive der Stehplätze, der Wegfall aller Zutrittsbeschränkungen, der Wegfall der Maskenpflicht unter freiem Himmel, keine personalisierten oder digitalen Tickets, ein Ticketkontingent von zehn Prozent für Gästefans - und keine Kompensation der Verluste der Pandemiezeit durch Preiserhöhungen für das Stadionpublikum.

Fanszenen: Forderungen für Nachhaltigkeit im Fußball

Das allerdings reicht den Anhängern noch nicht. "Während sich der Stadionbesuch wieder normalisiert, ist das System des Profifußballs weiterhin kaputt", schreiben sie - und erinnern an ihre Forderungen für einen nachhaltigeren Fußball, die sie schon zu Beginn der Pandemie formuliert hatten: eine wettbewerbsfördernde, ligaübergreifende Verteilung der Fernsehgelder, die verpflichtende Bildung von Rücklagen, um künftige Krisen besser überstehen zu können, den Erhalt der 50+1-Regel und ein Ende von Finanzdoping, Gehalts- und Transferobergrenzen, die Beschränkung der Einflüsse der Spielerberater und Obergrenzen für Spielerkader.

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Während einige Forderungen wie der Erhalt der 50+1-Regel und die Beschränkung des Einflusses von Spielerberatern bei den Bundesliga-Verantwortlichen durchaus auf offene Ohren stoßen, dürften andere Vorschläge schwieriger umzusetzen sein. Bislang jedenfalls nehmen die Fans aus ihrer Sicht zu wenig Veränderung wahr: "Groß waren vor zwei Jahren die Lippenbekenntnisse. Groß war die vermeintliche Demut in der finanziellen Not", schreiben sie. "Verändert hat sich bislang nichts."